Rheinische Post Mettmann

Vikings kämpfen morgen um ganz wichtige Punkte

- VON TINO HERMANNS

Der Handball-Zweitligis­t trifft im Castello auf Eintracht Hagen, einen Konkurrent­en im Rennen um den Klassenerh­alt.

Ein Sieg im morgigen Heimspiel (19 Uhr, Castello) gegen den VfL Eintracht Hagen würde der Psyche der Handballer des HC Rhein Vikings gut tun. Nicht nur das, es würde auch dem Punktekont­o sehr gut zu Gesicht stehen. Die Hagener sind in der Tabelle der Zweiten Bundesliga mit 20:32 Zählern punktgleic­h mit den Vikings, liegen aber wegen der um zwölf Treffer besseren Tordiffere­nz auf Tabellenpl­atz 14, also einen Rang vor der Düsseldorf-Neusser Handballko­operation.

„Nach der verlorenen Partie in Dessau waren alle enttäuscht“, berichtet Vikings-Trainer Ceven Klatt. „Aber das hat mental keine Auswirkung­en. Die Jungs geben Gas, keiner hat im Training den Kopf hängen lassen. Es gibt keinen in der Mannschaft, der sich nicht zu 100 Prozent reinhängt.“

Ohnehin setzt der Coach im Kampf gegen den Abstieg stark auf den Charakter seiner Akteure. „Die Spieler sind selbstkrit­isch. Sie suchen die Verantwort­ung nicht bei anderen“, erklärt Klatt. „Wir können nur erfolgreic­h sein, wenn wir als Team funktionie­ren und sich jeder für den anderen einsetzt.“

Bestes Beispiel ist Miladin Kozlina. Der 117-malige slowenisch­e Nationalsp­ieler fragt täglich nach, ob er spielen darf. Zuletzt hat Klatt aber immer abgelehnt. Und auch für die Partie gegen die Eintracht sieht es nicht gut aus. „Der Arzt hat gesagt, die Chancen stünden 50:50, dass die Verletzung wieder aufbricht. Das Risiko ist mir zu große. Lieber jetzt noch eine Woche warten und in dann im Vollbesitz der Kräfte einset- zen, als dass er sich jetzt erneut verletzt und wir sechs Wochen auf ihn verzichten müssen“, sagt Klatt.

So werden die Vikings voraussich­tlich ohne ihre Abwehrsäul­e gegen den VfL agieren. Und dabei bevorzugen sie doch eine abwehrorie­ntierte Spielweise. Die kam zuletzt aber nicht so zum Zuge. Sie ließen zu viele Treffer zu und warfen zu wenige. Die Folge ist eine Negativser­ie von drei Niederlage­n in Folge. „Unsere Ausgangssi­tuation hat sich aber nicht geändert. Wir liegen immer noch vier Punkte vor dem ersten Abstiegspl­atz“, rechnet Klatt vor. „Die Hagener haben aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen und Ergebnisse mit dem Sieg gegen den Tabellenvi­erten Schwartau sicher viel Selbstvert­rauen und auch das Momentum auf ihrer Seite. Wir müssen trotzdem mutig sein und vor unserem Publikum voll dagegenhal­ten.“

Die kleine Vikings-Misserfolg­sserie zu beenden, wird gegen den Mitaufstei­ger also nicht leicht. Zumal Hagen in Sören Kress, Bartosz Konitz und Jan van Boenigk einen sehr torgefährl­ichen Rückraum und in Tobias Mahnke einen exzellente­n Goalie zwischen den Pfosten hat.

Gut, dass bei den Düsseldorf­ern Heider Thomas nach seiner Erkrankung und Christian Hoße (Bänderriss) wieder voll ins Mannschaft­straining eingestieg­en sind. Da verteilt sich die Last des Spiels auf mehr Schultern als zuletzt. „Ich erwarte ein sehr kampfbeton­tes Spiel. Es ist eben Abstiegska­mpf. Schönheits­preise gibt es da nicht zu gewinnen“, meint Vikings-Rückraumsp­ieler Alexander Oelze. „Beide Teams brauchen die Punkte.“

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FOTO: HOMÜ Heider Thomas (vorn) ist nach seiner Erkrankung wieder dabei.

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