Rheinische Post Mettmann

ME-Sport kassiert empfindlic­he Klatsche

- VON ERDINC ÖZCAN-SCHULZ

Der Handball-Oberligist verliert sein Heimspiel gegen den Tabellenfü­hrer MTV Dinslaken 26:40. Nichts gelingt den Gastgebern.

METTMANN „Das war ein gebrauchte­r Tag“, sagte Jürgen Tiedermann, Trainer des Handball-Oberligist­en Mettmann-Sport zu Beginn seiner Spielanaly­se. Nach der deutlichen 26:40 (10:19)-Niederlage gegen den Tabellenfü­hrer MTV Rheinwacht Dinslaken bekam die Mannschaft auf eine schmerzlic­he Art und Weise ihre offensicht­lichen Grenzen aufgezeigt.

Jürgen Tiedermann

„Bei dem Ergebnis brauche ich heute nichts mehr zu sagen. Beim Blick auf die Anzeigetaf­el spricht schon alles für sich“, sagte Tiedermann, der zugab, die Begegnung erst einmal verdauen und analysiere­n zu müssen, um unmittelba­r nach dem Spiel nichts Falsches zu sagen.

„Wir hatten uns viel vorgenomme­n. Die Abwehr stand sicher nicht gut. Dazu habe ich auch grausam agiert. Mit den Bällen, die ich reinließ, war ich kein Rückhalt“, beschrieb Simon Hüttel seine eigene Leistung, die allerdings auf das gesamte Team der Gastgeber zutraf, ungeschönt realistisc­h. Der junge Keeper räumte im zweiten Durchgang bereits nach sieben Minuten entnervt das Feld. Dabei hatten Karsten Mühlenhaup­t, der vor dem Spiel Tiedermann seine Zusage für die kommende Saison gab, und seine Nebenleute gut in die Partie gefunden. Die Abwehr stand stabil, und vorne kam man gegen die ebenfalls gut stehende Deckung zu Chancen, die Lukas Klein und Co. gut nutzten. Doch dann klappte plötzlich nichts mehr. Das Abwehr- Torhüter-Paket der ME-SportHandb­aller wirkte, als hätten die Spieler erstmals zusammen auf der Platte gestanden. Trotz des 10:19Rückstan­des zur Halbzeit sah man dem Tabellenac­hten zwar das Bemühen und den Willen an, doch der Kopf und das Fleisch schienen an diesem Tag nicht fähig zu sein, das Ergebnis wenigstens erträglich zu gestalten. Was immer Tiedermann auch anordnete, wen immer Torwarttra­iner Markus Flieter ins Tor stellte – es wirkte nicht. Im Gegenteil. Kaum einer in der sehr gut gefüllten Halle Herrenhaus konnte sich erinnern, wann es eine ähnliche „Klatsche“gab.

Dass der Leistungsa­bfall der Mettmanner nicht alltäglich ist, zeigte der Siegestanz der Dinslakene­r, die nach vier sieglosen Spielen ihren gewaltigen Vorsprung einge-

„Der Blick auf die Anzeigetaf­el spricht für sich, da brauche ich

nichts zu sagen“

Trainer ME-Sport „Wir hatten uns viel vorgenomme­n. Die Abwehr stand nicht gut, ich habe

auch grausam agiert“

Simon Hüttel

Torhüter ME-Sport

büßt hatten und nur noch einen Zähler vor Remscheid standen.

„Dass Mettmann es kann, weiß man ja in der ganzen Liga. Sie scheinen sich heute was Besonderes vorgenomme­n haben, das sie wohl gehemmt hat. Das ist alles Kopfsache“, versuchte MTV-Trainer Harald Jakobs, das Spiel zu analysiere­n. Schließlic­h hat er Ähnliches mit seiner Mannschaft durchgemac­ht. Für den Aufstiegsa­spiranten und seinen zahlreich angereiste­n Anhang war das Leid der Mettmanner ein Befreiungs­schlag.

Hüttel, Sippli – Loschinski (3), Wacker (n.e) Mühlenhaup­t (4), Mandlik, Falkenberg (5), Hebel (1), d`Avoine (2), Kruse (4), Wehefritz (n.e) Verholen (3) Klein (3), Neuenhofen (1)

 ??  ?? Die Handballer von ME-Sport um André Loschinski (r.) fanden kaum ein Durchkomme­n gegen die starke Dinslakene­r Abwehr.
RP-Foto: Janicki
Die Handballer von ME-Sport um André Loschinski (r.) fanden kaum ein Durchkomme­n gegen die starke Dinslakene­r Abwehr. RP-Foto: Janicki

Newspapers in German

Newspapers from Germany