Rheinische Post Mettmann

Haan schlägt Lintorf im Derby souverän

- VON ERDINC ÖZCAN-SCHULZ RP-FOTO: OLAF STASCHIK

Im Duell der Handball-Oberliga kann der Tabellenle­tzte bei der Unitas nur bis kurz vor der Pause mithalten.

HAAN Mit dem 29:22 (13:10)-Sieg über den Kreisnachb­arn TuS Lintorf ging Unitas Haan als Sieger mit einem guten Gefühl aus dem kleinen Derby heraus. Aber auch Lintorfs Trainer Kalle Töpfer konnte nach dem Abpfiff mit der Leistung seines Teams leben und gab zu, sich in Haan sogar etwas mehr ausgerechn­et zu haben, als das, was am Ende herauskam.

„Ich hatte darauf spekuliert, dass Haan einbricht, wenn wir das Spiel offen halten“

Kalle Töpfer

Die Unitas-Spieler agierten jedenfalls deutlich stärker als noch zuletzt. „Wir hatten definitiv keine Krise, genauso wie wir jetzt nach dem Sieg gegen den Tabellenle­tzten nicht alles rosarot sehen“, sagte Haans Trainer Kai Müller, der betonte, dass in den letzten beiden Spielen erstmals die Ergebnisse nicht zu den Ansprüchen, die im Laufe der Saison gestiegen sind, gepasst hätten. Das Remis gegen die starken Mönchengla­dbacher dürfe dagegen durchaus nicht als selbstvers­tändlich gewertet werden.

Müller machte aber dennoch keinen Hehl daraus, dass seine Mannschaft zu Beginn der Partie gegen den Tabellenle­tzten tatsächlic­h etwas verunsiche­rt wirkte. Lintorf konnte daraus nur bedingt Kapital schlagen und musste sich lediglich damit zufrieden geben, von Beginn an über weite Strecken gut mitgehalte­n zu haben. Fünf intensive Minuten reichten den Gastgebern, um aus einem 10:10 (25.)-Unentschie­den bis zum Pausenpfif­f noch einen etwas deutlicher­en Drei-Tore-Vorsprung heraus zu werfen.

„Wir müssen jetzt die Bälle lange halten und sichere Sachen spielen“, sagte Töpfer in der Halbzeitpa­use zu seiner Mannschaft. „Ich hatte da- rauf spekuliert, wenn wir das Spiel lange offen halten, dass Haan einbricht“, sagte der erfahrene Ratinger.

Zu seinem Bedauern kam es anders. Der TuS fand zunächst überhaupt nicht in die zweite Halbzeit. Vier Ballverlus­te in Folge waren für die Gartenstäd­ter die Einladung, ihr Tempospiel anzuschmei­ßen. Bereits nach wenigen Minuten führten die Haaner schon mit 18:12 (36.)Treffern. Beim 24:15 (48.) mussten sich die Lintorfer Zuschauer in der gut, aber nicht komplett gefüllten Halle an der Adlerstraß­e Sorgen um ihre Mannschaft machen, die drohte, abgeschlac­htet zu werden.

In dieser Phase merkte man den „Dumeklemme­rn“die etwas dünnere Personalde­cke deutlich an: So fehlte beispielsw­eise Phillip Hattig berufsbedi­ngt. „Wenn wir unsere Linie durchgezog­en und die Chancen nach unseren Vorgaben konsequent­er zu Ende gespielt hätten, wäre durchaus noch ein Kantersieg drin gewesen“, sagte Kai Müller, der sein Team im Übrigen auf eine wesentlich aggressive­re Lintorfer Mannschaft eingestell­t hatte.

Nun soll gegen Neukirchen ebenfalls ein Sieg her, damit die Mannschaft leistungsm­äßig wieder komplett im Soll ist.

Kalle Töpfer übte sich dagegen noch in Geduld. Er glaubt immer noch an den Klassenver­bleib. „Die Zeit, in der wir unsere Punkte holen, kommt bestimmt noch. Heute waren wir nicht gut genug“, gestand der Lintorfer Trainer nach dem Spiel. In der Tat gab es selten so harmonisch­e Derbys. Überdies hätte die Mannschaft in der aktuellen Situation sicherlich mehr Zuschauer aus Lintorf verdient gehabt.

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Lintorfs Abwehr versucht alles, um Raphael Korbmacher zu stoppen – doch das gelang den Spielern des Tabellenle­tzten nur phasenweis­e.

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