Kalenderblatt 19. März 1729
Der Heilige Johannes Nepomuk wird auch der „Brückenheilige“genannt. Seine Statuen zieren überall in Deutschland, vor allem aber im süddeutschen Raum und in Tschechien, zahlreiche Brücken. Der Geistliche hatte im 14. Jahrhundert den Zorn des böhmischen Königs Wenzel IV. auf sich gezogen. Dieser wollte sich im Konflikt mit dem Prager Erzbischof Johann von Jenstein durchsetzen. Johannes Nepomuk war dessen Generalvikar und hatte gegen den Willen des Königs die Ernennung eines Bischofs bestätigt. Der König ließ den Generalvikar und seine Mitarbeiter festnehmen und foltern. Wenzel soll sich sogar selbst an der Folter beteiligt haben – für die damalige Zeit eine ungewöhnliche Grausamkeit. Der Geistliche schützte seine Mitarbeiter, starb aber selbst an den Verletzungen. Sein Leichnam wurde von der Karlsbrücke in Prag ins Wasser gestürzt. Später setzte sich eine andere Legende um den Tod des Generalvikars durch: Demnach soll Wenzel IV. Johannes Nepomuk deshalb so zugesetzt haben, weil er von ihm Einzelheiten aus der Beichte seiner Ehefrau erfahren wollte. Der spätere Heilige habe sich widersetzt und das Beichtgeheimnis geschützt, erzählt der Mythos. Am 19. März 1729 sprach Papst Benedikt XIII. den Geistlichen aus dem 14. Jahrhundert heilig. Er gilt seitdem als Schutzheiliger für Wasser und Brücken, aber auch für Verschwiegenheit und für das Beichtgeheimnis.