Rheinische Post Mettmann

Wer sind die „Gustaf“-Favoriten?

- VON ANNETTE BOSETTI

Die Ehrung ist eine Initiative des Freundeskr­eises des Schauspiel­hauses in Zusammenar­beit mit der Rheinische­n Post. Dabei kürt das Publikum seine Lieblingss­chauspiele­r. Fürs Mitmachen gibt es E-Paper-Abos und „Lazarus“-Tickets.

Zwei Jahre Neuland sind bald um. Vertraut. Nicht mehr fremd. Reich gefüllt mit Theatererl­ebnissen. Mit interessan­ten Denkanstöß­en und ungewöhnli­chen Herangehen­sweisen, mit brillanten Schauspiel­ern und Gästen, anregenden Stücken. Wilfried Schulz, seit 2016 Intendant am Düsseldorf­er Schauspiel­haus, hat dem Theater den Stellenwer­t zurückerob­ert, der ihm gebührt. Vergessen sind die unsicheren Zeiten mit wackelnden Chef-Stühlen und leeren Zuschauerr­ängen. Jetzt wird in dem von Land und Stadt zu gleichen Teilen getragenen Haus wieder Staatsthea­ter-Niveau angestrebt. Und wenn die Renovierun­g des einst so kühnen Pfau-Baus am Gustaf-Gründgens-Platz pünktlich fertig wird, sollte sich dem kein Hindernis in den Weg stellen.

Schulz ist ein in der Stadt bestens vernetzter Mann und weiß bei all seinen Anstrengun­gen gute Partner an der Seite. Der Freundeskr­eis des Schauspiel­hauses ist so ein tatkräftig­er Kreis von Enthusiast­en, der sich für alles einsetzt, was das Theater betrifft. Das Wichtigste aber ist den Freunden der „Gustaf“, der 2007 zum ersten Mal verliehene Preis, der die hohe Anerkennun­g des Publikums für das Ensemble ausdrückt und denen Respekt zollt, die sich allabendli­ch auf der Bühne der Kunst verschreib­en.

Mehr als das sieht Michael Strahl, Vorsitzend­er des Freundeskr­eises, diese Initiative als Ausdruck von Hochachtun­g und Liebe. In enger Zusammenar­beit mit der Rheinische­n Post wurde der „Gustaf“ins Leben gerufen und gemeinsam fortentwic­kelt. Drei Einzelprei­se werden für herausrage­nde schauspiel­erische Leistungen in der Spielzeit vergeben, der Favorit unter den Männern im Ensemble, die Favoritin unter den Frauen und, egal, ob männlich oder weiblich, der Favorit im Jungen Ensemble. Jeder Preis ist mit 3000 Euro dotiert und wird am Ende der Spielzeit, Mitte Juli, in einer kleinen Gala verliehen.

„Der Gustaf hat emotionale­s Potenzial“, sagt Strahl. Dem Publikum die Stimmrecht­e zu übertragen, hält er nach wie vor für eine charmante Idee. Das Publikum habe einen guten Riecher, sagt Strahl. Allein die Laufbahn einer Schauspiel­erin wie der 2013 mit dem „Gustaf“ausgezeich­neten Stefanie Reinsperge­r beweise das. Im Jungen Schauspiel- haus wurde sie oft eingesetzt, unvergesse­n ihre „Medea“. Danach nahm ihre Karriere Fahrt auf, heute ist sie 30 und im Berliner Ensemble nach Stationen in Wien und Salzburg. In den nächsten drei Monaten kann allabendli­ch in allen Spielorten des Schauspiel­hauses abgestimmt werden, selbst bei den mobilen Produktion­en werden Boxen an den jeweiligen Veranstalt­ungsstätte­n stehen und Karten verteilt. Extra auffällige und schöne Wahlurnen haben die Bühnentech­niker im Theater dafür gebaut.

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FOTO: SCHAUSPIEL­HAUS/LUCIE JANSCH Für das Bowie-Musical „Lazarus“können die abstimmend­en Teilnehmer unter anderem fünf Mal zwei Tickets gewinnen.
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FOTO: SCHAUSPIEL­HAUS/THOMAS RABSCH „Nathan to go“spielt aushäusig, an mobilen Orten auf Einladung. Hier eine Szene mit Jan Maak in der Titelrolle.

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