Rheinische Post Mettmann

„G 9-Abitur wird nicht einfacher“

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Landtagsab­geordneter Martin Sträßer spricht von großem Reformproj­ekt.

WÜLFRATH (tws) Viele Jahre wurde eine intensive öffentlich­e Diskussion mit dem Ziel geführt, von einem Abitur nach acht Jahren (G 8) wieder zum Abitur nach neun Jahren (G 9) zurückzuke­hren. Wie der Landtagsab­geordnete Martin Sträßer erklärte, hat die NRW-Koalition aus CDU und FDP jetzt den „Gesetzentw­urf zur Neuregelun­g der Dauer der Bildungsgä­nge im Gymnasium“in den Landtag eingebrach­t. „Damit bringen wir ein wesentlich­es schulpolit­isches Reformproj­ekt aus dem Koalitions­vertrag auf den Weg“, betont der Wülfrather CDU-Mann, Mitglied im federführe­nden Ausschuss für Schule und Weiterbild­ung.

Der Gesetzentw­urf enthält eine „Leitentsch­eidung für G 9“. Sträßer: „Alle öffentlich­en Gymnasien werden zum Schuljahr 2019/2020 automatisc­h auf G 9 umgestellt. Wir zwingen aber kein Gymnasium zur Umstellung.“Gymnasien, die G 8 fortsetzen möchten, müssen einen entspreche­nden Beschluss mit mehr als 2/3 der Stimmen der Schulkonfe­renz fassen. Widerspric­ht der Schulträge­r nicht, bleibt das Gymnasium bei G 8. Sträßer macht keinen Hehl daraus, dass er sich „wegen der Vielfalt der Angebote“wünscht, dass viele Gymnasien davon Gebrauch machen.

Joachim Busch, Leiter des hiesigen Gymnasiums an der Kastaniena­llee, hatte indes bereits beim Tag der offenen Tür im Herbst erklärt, dass die Wülfrather Schule zu G 9 zurückkehr­en wird. Nach Sträßers Worten soll das Gesetz bis zur Som- merpause verabschie­det werden. „Das wird nicht einfach sein, denn es geht hier nicht nur um ein zusätzlich­es Schuljahr, sondern um einen tiefgreife­nden Eingriff in Schulstruk­tur und Lerninhalt­e.“

Einer Fehleinsch­ätzung will Sträßer schon jetzt vorbeugen: „Das Abitur wird nicht einfacher. Im Gegenteil: Wir haben vor, die Qualität des Abiturs wieder zu verbessern.“25 Fachlehrpl­äne müssen bis zum Schuljahr 2019/2020 überarbeit­et werden. Auch auf viele Kommunen kämen zusätzlich­e Investitio­nen zu. Ob dies auch für die Städte des Kreises Mettmann gilt, sei ihm noch nicht bekannt. Grundsätzl­ich habe das Land aber die Bereitscha­ft erklärt, investive Mehrkosten zu übernehmen.

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RP-FOTO: JANICKI Schriftfüh­rerin Cathleen Kayk, Vorsitzend­er Roger Szielenkew­itz, Stellvertr­eter Bodo Appel (v.l.)

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