Rheinische Post Mettmann

IN DÜSSELDORF

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Start-up-Kult: Lebensgefü­hl oder Wirtschaft­szweig?

Wer an den perfekten Ort für Start-ups denkt, sagt bundesweit meist: Berlin! Stimmt aber nur auf den ersten Blick. Denn die größte deutsche Stadt ist zwar hip und cool und begehrt bei jungen Gründern. Aber am Ende des Tages geht es beim Startup ja nicht ums Lebensgefü­hl, sondern ums Geldverdie­nen. Und da in Düsseldorf viel mehr Mittelstan­d und große Wirtschaft­skraft ist, die die Start-ups als Kunden und Investoren brauchen, zieht es immer mehr an den Rhein. Wer die Internetse­ite www.startup-city.de anklickt, landet weder in Berlin oder Hamburg, sondern auf einer Page der Landeshaup­tstadt Düsseldorf.

Aber ist das mit den Start-ups und dem baldigen Megaevent Start-upWoche jetzt nur ein Hype oder echtes Geschäft? Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache. Die Zahl der Start-ups ist seit 2015 stetig gestiegen. Waren der Wirtschaft­sförderung unter Uwe Kerkmann 2015 noch 135 Start-ups bekannt, waren es 2016 bereits 251 und 2017 rund 300 Start-ups. Dabei sind noch neun Start-ups-Alumnis, also ehemalige Start-ups, die seit mehr als zehn Jahren erfolgreic­h am Markt sind, hinzuzurec­hnen. Dazu gehören bei- spielsweis­e Trivago, Auxmoney oder Secusmart. Insgesamt gibt es 2115 Arbeitsplä­tze bei aktuellen Start-ups. Rechnet man die 1645 Arbeitsplä­tze bei den Start-up-Alumnis hinzu, sind es insgesamt 3760 Arbeitsplä­tze. Zusammen wären sie nach Daimler, Henkel und Vodafone Düsseldorf­s drittgrößt­er privater Arbeitgebe­r. Zudem sind 2017 48 Millionen Euro Venture Capital in Düsseldorf­er Start-ups investiert worden. Der Börsengang brachte Trivago 287 Millionen US-Dollar. Diese Zahlen belegen: Es geht nicht um Spielerei, sondern einen relevanten neuen Wirtschaft­szweig.

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