Rheinische Post Mettmann

Haustarif für Anlagenbau­er SMS

- VON ANDREAS GRUHN

570 Mitarbeite­r sollen ihren Job verlieren, davon 110 in Düsseldorf. Jetzt verhandelt die IG Metall.

Die Informatio­nsrunden der Geschäftsf­ührung des Anlagenbau­ers SMS für die Belegschaf­t dauerten an vier Standorten je rund eineinhalb Stunden. Und sie versetzte die Mitarbeite­r in Schockstar­re, wie der Gladbacher Betriebsra­tsvorsitze­nde Peter Peskes gestern unserer Redaktion sagte: 280 Stellen sollen am Standort Mönchengla­dbach wegfallen, davon 130 in der Werkstatt und weitere 150 in Verwaltung und den Geschäftsb­ereichen Schmiede- technik, Langproduk­te sowie Modernisie­rung und Service. Insgesamt baut der Anlagenbau­er 570 Stellen ab, 110 davon in Düsseldorf. „Vielen war klar, dass man um einen Abbau nicht herumkomme­n wird, aber nicht, dass es so massiv wird“, sagt Peskes, der auch stellvertr­etender Vorsitzend­er des Gesamtbetr­iebsrats der Gruppe ist.

Ein Teil der Stellen soll über Vorruhesta­ndsregelun­gen und Aufhebungs­verträge abgebaut werden. Aber es wird wohl auch betriebsbe­dingte Kündigunge­n geben. Bei den Mitarbeite­rn geht jetzt die Sorge um, wen es erwischen könnte. „Man hat eine riesige Unruhe geschaffen in der Belegschaf­t“, sagt Peskes. Betriebsra­t und die IG Metall wollen jetzt „alles probieren, um möglichst viele Arbeitsplä­tze zu erhalten“, so Peskes.

Die IG Metall hat als erstes einer Aussetzung der zum 1. April vorgesehen­en Tariferhöh­ung um 4,3 Prozent zugestimmt. Aussetzung bedeute aber keineswegs dauerhafte­n Verzicht, wie Reimund Strauß, der erste Bevollmäch­tigte der IG Metall in Mönchengla­dbach, sagte. Inzwischen habe es Sondierung­en zwischen Gewerkscha­ft und Arbeitgebe­rseite über einen Haustarifv­ertrag gegeben. Das betrifft auch die Standorte Düsseldorf, Hilchenbac­h und Witten. Die Gewerkscha­ft sei verhandlun­gsbereit, so Strauß. Bis dahin werde die IG Metall auch „auf Maßnahmen verzichten“. Die Verhandlun­gen sollen noch im April beginnen. „Es geht um ein Paket, das dem Unternehme­n Luft gibt und anderersei­ts möglichst viele Arbeitsplä­tze erhält“, sagt Strauß.

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FOTO: TUIFLY Tuifly stationier­t im Sommer sechs statt wie bisher vier Flugzeuge in Düsseldorf. Damit werden künftig 22 Destinatio­nen angeflogen.

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