Rheinische Post Mettmann

Das erste Salatkonze­rt war gut gewürzt

- VON HANNA EISENBART

In der Kulturvill­a hatte am Samstag eine neue Veranstalt­ungsreihe Premiere. Sie kam seht gut an.

METTMANN Da hatten Constanze Backes und Bodo Herlyn wieder einmal eine knackige Idee, die Kulturvill­a mit noch mehr Leben zu erfüllen. Sie luden ein zu einem „Salatkonze­rt“am Samstag Nachmittag um fünf.

Da war einerseits das Abschlussk­onzert der „Kammermusi­kwoche der Werkgemein­schaft Musik“, das durch die fein gesponnene­n Kontaktfäd­en von Constanze Backes in der Kulturvill­a stattfand. Die Salate hatten engagierte Mitglieder gespendet und ein fröhliches Miteinande­r der Musiker und Gäste beendete bei herrlichst­em Wetter und Grillferti­gkeit von Bodo Herlyn das gelungene Salatkonze­rt.

Die Teilnehmer des Kurses „Kammermusi­kwoche“kamen aus Nord und Süd und hatten sich in Altenberg für eine Übungswoch­e unter der Leitung von Peter Wuttke zusammen gefunden. Dieser Art Kurse werden von der Werkgemein­schaft Musik in einem Jahresprog­ramm ausgeschri­eben und jeder, der seine Kenntnisse in Chor-, Instrument­almusik oder auch Tanz erweitern möchte, kann sich bewerben und erfährt Unterstütz­ung durch den Landesmusi­krat.

So kamen auch diese Musiker zusammen und hatten eine Menge an Proben zu bewältigen, eingebette­t in eine Gemeinscha­ft auch mit spirituell­em Charakter. Das Programm hatte es in sich: ein Tutti der 16 Blä- ser mit einem Satz aus Händels Oratorium „Solomon“war schon ein beeindruck­ender Auftakt, aber die drei moderneren Komponiste­n Jean Françaix, Karl Pills und Francis Poulenc verlangten den Musikern in wechselnde­r Besetzung allerhand ab. Die Homogenitä­t dieses Ensembles war famos und Peter Wuttke konnte es ziemlich entspannt durch die Partitur führen.

Wer angenommen hatte, einem festen Ensemble zu lauschen, der irrte gewaltig: Die Musiker waren keine Profis und ein festes Ensemble waren sie schon gar nicht. Einmal im Jahr üben sie bei der Kammermusi­kwoche, ansonsten beein- druckte die Liste der „Zivilberuf­e“: Psychologe, Arzt, Mathematik­er, Referentin bei der Caritas, Hebamme bis hin zum Fahrradkur­ier. Zwei Musikstude­ntinnen, eine Flötenlehr­erin und Peter Wuttke als Oboist, das waren die einzigen Berufsmusi­ker. Peter Wuttke nannte alle ambitionie­rte Laien. Das Publi- kum applaudier­te noch enthusiast­ischer, denn die Leistung der Gruppe war formidabel: Blickkonta­kt, Rhythmus, enorme Fingerfert­igkeit auf den Blasinstru­menten von Piccolo bis zum Kontrafago­tt, gepaart mit viel Musizierfr­eude.

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