Rheinische Post Mettmann

Fortunas Aufstiegs-Szenarien

- VON BERND JOLITZ

Trotz der beiden jüngsten Niederlage­n hat der Zweitliga-Spitzenrei­ter noch immer sieben Punkte Vorsprung auf den dritten Platz. Wir rechnen vor, wie Fortuna den Aufstieg packen kann – und wann.

Manch einen im Lager der FortunaSym­pathisante­n haben die jüngsten Niederlage­n in Darmstadt (0:1) und gegen Bochum (1:2) schon wieder nervös gemacht. Sollte die Mannschaft womöglich ihren üppigen Vorsprung auf Platz drei noch verspielen? Ganz abgesehen davon, dass Fortuna ohnehin schon jetzt viel mehr erreicht hat, als ihr vor der Saison jeder zugetraut hatte, ist eine solche Gefahr vermutlich geringer als die, im Kö-Graben ein Krokodil anzutreffe­n. Die fünf möglichen Szenarien: Der Gar-nicht-Aufstieg Es ist die Variante, die im Grunde nur noch über eine verlorene Relegation gegen den Drittletzt­en der Bundesliga denkbar wäre. Denn jetzt noch auf Platz vier zu stürzen, ist angesichts von zwölf Punkten Vorsprung auf Ingolstadt bei 15 noch zu vergebenen Zählern trotz des Düsseldorf­er Vereinsmot­tos („Wir sind Fortuna Düsseldorf, wir können alles“) unrealisti­sch. Dies umso mehr, als die ersten vier – Fortuna, Nürnberg, Kiel und Ingolstadt – allesamt noch gegeneinan­der spielen und sich so die Punkte wegnehmen. Der zähe Aufstieg Dieser könnte über die Relegation möglich und somit erst am 21. Mai perfekt gemacht werden. Voraussetz­ung wäre allerdings, dass Nürnberg und Kiel Fortuna noch überholen – was für den Aufsteiger von der Ostsee ein hartes Brot wird. Schon wenn die Düssel- dorfer nur zwei ihrer fünf Spiele gewinnen sollten, bräuchte der KSV Holstein vier Siege und ein Remis. Für den Drittletzt­en der Rückrunden­tabelle eine unwahrsche­inliche Bilanz. An die Ängstliche­n: Selbst wenn Fortuna wie in der Hinrunde gegen die nun kommenden fünf Gegner nur zwei Punkte holte, wären die sieben, die Kiel im selben Zeitraum ergatterte, nicht genug. Der schnelle Aufstieg Für Fortuna und ihre Fans wäre nervenscho- nend, wenn sie die Entscheidu­ng über Platz eins und zwei nicht auf die direkten Duelle mit Kiel (vorletzter Spieltag) und Nürnberg (letzter) vertagte. Deshalb wäre das Spiel bei Dynamo Dresden am 28. April eine zügige Variante. Da danach noch sechs Zähler auszuspiel­en sind, bräuchte die Truppe von Trainer Friedhelm Funkel sieben Punkte Vorsprung – sprich, sie müsste bis dahin mindestens die gleiche Ausbeute erzielen wie Kiel. Fortunas Gegner heißen Heidenheim (auswärts), Ingolstadt (Heim) und Dresden, Kiel muss nach Dresden und Ingolstadt und erwartet Nürnberg. Der megaschnel­le Aufstieg Die frühestmög­liche Feierstund­e schlägt für die Düsseldorf­er Spieler und Fans nach dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt am 22. April. Dafür müssten die Rot-Weißen in Heidenheim und gegen Ingolstadt gewinnen, zudem Holstein Kiel am Samstag bei Dynamo Dresden verlieren. Der Vorsprung hätte sich dann auf 13 Zähler ausgeweite­t, während der Aufsteiger danach nur noch zwölf einfahren könnte. Der Sofa-Aufstieg Vielleicht das originells­te, aber sicher nicht emotionals­te Szenario. Es könnte eintreten, wenn Kiel aus Dresden einen Punkt mitbrächte und Fortuna Heidenheim sowie Ingolstadt schlüge. Die Folge wären zwölf Punkte Vorsprung auf Kiel – das 31 Stunden nach dem Ingolstädt­er Gastspiel in der Arena montagaben­ds (23. April) den 1. FC Nürnberg erwartet. Gelänge dem KSV Holstein dann kein Sieg, würde Fortuna als Fernsehzus­chauer auf dem Sofa Erstligist. Welches Szenario letztlich eintrifft, dürfte Fußball-Düsseldorf fast egal sein. So lange es nicht das erste ist.

 ?? FOTO: CHRISTOF WOLFF ?? Eine schöne Erinnerung für Fortuna-Fans: Die Aufstiegsf­eier 2009 nach dem 1:0 über Werder Bremen II.
FOTO: CHRISTOF WOLFF Eine schöne Erinnerung für Fortuna-Fans: Die Aufstiegsf­eier 2009 nach dem 1:0 über Werder Bremen II.

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