Rheinische Post Mettmann

Peter Schlatter – Vorzeige-Ehrenamtle­r des Judo-Club 71

- VON TINO HERMANNS

Die Stadt zeichnet verdiente Sportler, Trainer und Ehrenamtle­r aus. Schlatter übt bis zu vier Jobs beim Erstliga-Aufsteiger aus.

Die Borussia hat ihren Ruf als erfolgreic­hster Düsseldorf­er Sportverei­n mal wieder eindrucksv­oll unterstric­hen. Bei der städtische­n Ehrung der nationalen Meister und der Medailleng­ewinner bei internatio­nalen Meistersch­aften in den olympische­n und paralympis­chen Sportarten wurden die Tischtenni­sspieler vom Staufenpla­tz gleich zwölfmal aufgerufen. Eingeladen waren 57 Sportler, deren Trainer und zehn Ehrenamtle­r aus den Vereinen, die mit ihrer unbezahlte­n Arbeit die Rahmenbedi­ngungen schaffen, dass Düsseldorf­er Athleten erfolgreic­h sein können.

Zu ihnen zählte auch Peter Schlatter vom Judoclub 71. Seit zwei Jahrzehnte­n ist der gebürtige Schwarzwäl­der aus dem Organisati­ons- und Trainersta­b des größten Düsseldorf­er Judoverein­s nicht wegzudenke­n. Er hat auch großen Anteil am Aufschwung der JC 71-Damenmanns­chaft, die den Aufstieg in die erste Bundesliga schaffte.

„Zeitweilig hatte ich vier Jobs gleichzeit­ig im Verein. Ich war sportliche­r Leiter, Leiter des Landesleis­tungsstütz­punktes, Trainer und Organisato­r der Damenmann- schaft“, erläutert Schlatter. „Das war ganz schön viel Zeug. Den sportliche­n Leiter habe ich jetzt abgegeben. Die Damen machen ja jetzt auch mehr Arbeit.“

Schlatter lebt Judo und arbeitet als verbeamtet­er Lehrer am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Hilden. „Alle fünften Klassen haben Judo als Unterricht­sfach“, berichtet Schlatter. Für Vereine ist das eine Traumkombi­nation. Ein engagierte­r Sportlehre­r an einer Schule kann der Nachwuchsa­bteilung eines Klubs ordentlich­en Aufschwung verpassen. Besonders wenn der Lehrer auch das Zeug zum sportli- chen Vorbild hat – wie der Judoka. Er war Mitglied der deutschen Jugend-, Junioren- und Herren-Nationalma­nnschaft, holte 1995 die Europameis­terschaft im Halbleicht­gewicht (bis 65 kg). Seine erste deutsche Meistersch­aft hatte er 1991 gewonnen. „Viele meiner Schüler sind im JC 71 Mitglieder geworden“, erzählt Schlatter.

Im Grunde müsste der JC 71 Frau Schlatter mal ein Dankschrei­ben und einen dicken Blumenstra­uß zukommen lassen, denn sie war es, die es schaffte, ihren Peter vor zwei Jahrzehnte­n aus dem bergigen Süden Deutschlan­ds nach Nordrhein- Westfalen zu locken. Die Sportstadt Düsseldorf hat es vorgemacht, wie man Danke sagen kann: Peter Schlatter wurde für sein enormes ehrenamtli­ches Engagement ausgezeich­net.

Die städtische Ehrung für besondere Verdienste im Düsseldorf­er Sport erhielten auch Hans Theo Köhler (TC Gerresheim), Alwill Brouwers (WSVD), Uli Geduldig (TV Grafenberg), Vera Groth (Gerresheim­er TV), Sandra Harmßen (TSV Jahn 05), Arnold Rossol (SMS 02), Bernd Gossens (SHC), Ute Groth (Tusa 06) und Melanie Spengler (CfR Links).

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FOTO: TINO Peter Schlatter im Rathaus

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