Rheinische Post Mettmann

Es geht auch ohne Rheinbahn

- VON TORSTEN THISSEN

Düsseldorf­er und ihre Gäste hatten sich gut darauf eingestell­t, dass Busse und Bahnen gestern in den Depots blieben. Die Verkehrsla­ge war angespannt, aber undramatis­ch. Auch die Abiturient­en starteten pünktlich in die Klausurpha­se.

Der Streik bei der Rheinbahn ist gestern ohne größeres Chaos verlaufen. Zwar war auf den Straßen deutlich mehr los und vor allem im Berufsverk­ehr kam es zu Staus, aber die Menschen hatten sich gut vorbereite­t. „Die Verkehrssi­tuation war angespannt, es gab aber keine Auffälligk­eiten“, sagte eine Sprecherin der Polizei. Die Autofahrer Insgesamt war es deutlich voller auf den Straßen. Besonders im Berufsverk­ehr mussten die Autofahrer Wartezeite­n und Staus hinnehmen. Wer etwa aus Richtung Osten in die Stadt wollte, musste mehr Zeit einplanen. Auch auf der Flurstraße vor der Dorotheens­traße knubbelte sich der Verkehr, die Ackerstraß­e war Richtung Worringer Platz dicht, es dauerte doppelt so lang wie sonst, die Kreuzung zu passieren. Die Busse Pendler beispielsw­eise aus dem Düsseldorf­er Süden sowie aus Nachbarstä­dten wie Hilden oder Ratingen profitiert­en davon, dass einige Busse fuhren. An den Haltestell­en zwischen Wersten und der Heinrich-Heine-Allee war mehr los als sonst, die Busse der Linie 785 waren aber nicht übervoll. An den Haltestell­en des 730er standen Fahrgäste, die sonst wohl mit der Straßenbah­n gefahren wären. Auch diese Linie fuhr wie angekündig­t, ebenso wie 13 andere Buslinien, die von Subunterne­hmern der Rheinbahn betrieben werden. Sie trugen damit zur Entlastung des Verkehrs bei. Die Taxis Taxifahrer Emir wartete am Bilker Bahnhof länger als eine Stunde auf Fahrgäste. „Niemand kommt spontan oder hat ein Taxi bestellt“, sagte er. „Das war beim letzten Streiktag ganz anders. Da haben wir vom Streik profitiert. Diesmal scheinen sich die Leute anders organisier­t zu haben.“Lange Schlangen gab es am Taxistand vor dem Hauptbahnh­of. 18 Minuten wartete beispielsw­eise Michael Laduch auf ein Auto. „Das geht doch noch, oder?“Der Kölner wollte ins Schloss Garath zu einer IT-Tagung. In seiner Heimatstad­t war bereits am Dienstag gestreikt worden. Mit dem Fahrrad und zu Fuß Viele Menschen nutzten auch die S-Bahnen und gingen dann zu Fuß. Oder sie fuhren Fahrrad. Auf der Corneliuss­traße etwa ungewöhnli­ch komfortabe­l, da sie die Spuren der Straßenbah­n nutzten. Keine Probleme gab es mit den Abiturklau­suren, die um neun Uhr starteten. „Alle waren pünktlich, die meisten kamen mit dem Rad oder zu Fuß“, sagte Dorothee Pietzko, Leiterin des FriedrichR­ückert-Gymnasiums. Gleiches galt für die anderen Gymnasien der Stadt. Die Gewerkscha­ft Mehr als 2000 Mitarbeite­r streikten an den fünf Betriebshö­fen der Rheinbahn gestern. Die Stimmung sei gut und kämpferisc­h gewesen, sagte Uwe Foullong, stellvertr­etener Geschäftsf­ührer von Verdi. Ob es zu weiteren Streiks komme, hänge nun von den Verhandlun­gen ab. Die sind am Wochenende in Potsdam.

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RP- FOTO: SEIDEL/DPA Die Straßenbah­nen blieben gestern den ganzen Tag im Lierenfeld­er Depot stehen.

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