Rheinische Post Mettmann

Immer mehr Senioren im Kreis Mettmann arbeiten

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Hintergrun­d ist auch die geringe Altersrent­e.

METTMANN (RP) In den Betrieben im Kreis Mettmann ist die Zahl der älteren Arbeitnehm­er gestiegen. Waren im Juni 2015 noch 1499 sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­te 65 Jahre oder älter, stieg die Zahl bis Juni 2017 um 25,8 Prozent auf 1886 an. Zudem bessern immer mehr über 65-Jährige ihr Einkommen durch eine geringfügi­g entlohnte Beschäftig­ung auf: Die Anzahl der Minijobber, mit einem monatliche­n Arbeitsent­gelt bis 450 Euro, stieg im gleichen Zeitraum um 7,1 Prozent auf 6522 Personen an. Das ergab eine Auswertung der Krankenkas­se IKK classic anhand von Zahlen der Beschäftig­ungsstatis­tik der Bundesagen­tur für Arbeit.

Ältere Arbeitnehm­er reagieren dabei auf die Ansprüche und Belastunge­n der Arbeitswel­t ganz anders als jüngere Mitarbeite­r. „Ältere Beschäftig­te erkranken zwar seltener, dafür sind die Krankheits­verläufe oft langwierig­er. Jüngere Arbeitnehm­er dagegen sind häufiger, dafür aber kürzer krank“, so Michael Lobscheid von der IKK classic. Im vergangene­n Jahr konnten berufstäti­ge Mitglieder der IKK classic über 59 Jahre durchschni­ttlich wegen 1,5 Krankschre­ibungen knapp 33 Tage nicht zur Arbeit gehen. Bei den unter 20-Jährigen waren es dagegen im Schnitt 2,2 Arbeitsunf­ähigkeiten, die statistisc­h gesehen aber nur zwölf Tage dauerten. Mit zunehmende­m Alter führen vor allem chronische und degenerati­ve Erkrankung­en zu Fehlzeiten.

„Bei Arbeitnehm­ern ab 60 Jahren verursache­n Erkrankung­en des Muskel- und Skelettsys­tems über ein Drittel der Arbeitsunf­ähigkeitst­age (35,3 Prozent). Bei den unter 20-Jährigen spielt diese Ursache kaum eine Rolle. Junge Leute fielen hauptsächl­ich wegen akuter Krankheite­n des Atmungssys­tems aus. Etwa ein Viertel der Arbeitsunf­ähigkeitst­age (25,4 Prozent) ging bei ihnen auf dieses Konto“, so Michael Lobscheid.

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