Rheinische Post Mettmann

Ernst und Miro sorgen für Gänsehaut

- VON KLAUS MÜLLER

Das Mettmanner Duo begeistert­e im Foyer der Stadthalle mit einem fast dreistündi­gen Programm.

METTMANN Eine große Fangemeind­e hat sich das Mettmanner Gesangsduo Ernst & Miro in den vergangen vier Jahren in Mettmann und darüber hinaus aufgebaut. So fanden sich am Samstagabe­nd in der Neandertal­halle rund 350 Anhänger von Rock- und Folkballad­en aus vier Jahrzehnte­n ein, die dem virtuosen akustische­n Gitarrensp­iel des Gesangs- und Gitarrendu­os lauschten und es genossen. Etwas überrasche­nd fand das Konzert nicht im Theatersaa­l, sondern im Foyer der Stadthalle statt. So kam eine lockere Atmosphäre mit Getränkese­rvice auf, die von den Besuchern geschätzt wurde.

Was die beiden auf der Bühne für ein Programm zauberten, war vom Allerfeins­ten und fast nach jedem Song gab es viel Beifall. „Wir haben unser neues Programm ,Tour 2018’ mit 20 neuen Liedern gespickt“, verriet Ernst Ksoll zu Beginn des Konzerts. „Wert haben wir darauf gelegt, dass diese Songs einen besonderen Wiedererke­nnungswert haben. Jede dieser Rock- und Folkballad­en hat für uns eine besondere emotionale Note.“Miro Schwarzing­er ergänzte, dass das Duo mittlerwei­le 45 Songs im Repertoire habe. „Wir könnten also bis morgen durchspiel­en. Aber ich glaube, das würde den Rahmen sprengen. Ihr wollt ja mal schlafen“, fügte er lächelnd hinzu.

Den Abend eröffneten die beiden mit einer französisc­hen Ballade aus den frühen sechziger Jahren – „eine Reminiszen­z an meine frühere Französisc­h-Lehrerin am KonradHere­sbach-Gymnasium. Bei der habe ich zumindest etwas gelernt“, scherzte Miro Schwarzing­er. Es war überhaupt das Schöne, dass Ernst & Miro nicht nur mit Gesang und Gitarrensp­iel glänzten, sondern sich mit lockeren Sprüchen die Bälle zuwarfen. Zu fast jedem Song hatten sie eine kleine Geschichte parat.

Michel Polnareffs Ballade „La poupée qui fait non“war der Eisbrecher für einen Abend, bei dem die Besucher sich von der Musik bezaubern ließen und oft auch mitsangen. An eine bekannte Fernsehser­ie aus der Mitte der sechziger Jahre erinnerte der Hit „Daydream Believer“. Da hatte Miro Schwarzing­er (63) die Lacher auf seiner Seite, als er seine Geschichte zu dem Hit von „The Monkees“erzählte. „Wir Kinder spielten damals draußen. Meine Mutter rief laut vom Balkon: Miro komm rauf – die Serie mit den Monkees läuft.“

Als große Verehrer des Folk-Duos Simon & Garfunkel outeten sich Ernst & Miro. So spielten sie nacheinand­er deren große Hits wie „America“, „The Boxer“und „The Sound of Silence“. Fehlen durften an solch einem Abend mit Liedern von Herz und Emotion nicht die ruhigeren Songs der „Fab Four“. Ernst & Miro präsentier­ten die Beatles-Hits „Here comes the Sun“oder das melancholi­sche „Norwegian Wood.“Besucher Klaus Marquardt war in der Pause begeistert. „Ich verfolge das Duo seit seinen Anfängen. Es ist ein Erlebnis den beiden zuzuhören.“

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Beim Schluss-Song, Leonard Cohens „Halleluja“, liefen manchem Besucher Schauer über den Rücken.

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