Rheinische Post Mettmann

VfB 03 trifft im Endspurt noch zum 1:1

- VON BIRGIT SICKER

Die Hildener Fußballer laufen im Nachholspi­el gegen die ebenfalls abstiegsge­fährdete TuRU Düsseldorf lange einem 0:1-Rückstand hinterher. Fünf Minuten vor dem Abpfiff erzielt Said Harouz per Kopfball den Ausgleich.

HILDEN Trotz der Champions-League-Konkurrenz im Fernsehen eilten gestern Abend erstaunlic­h viele Fans zur Nachholbeg­egnung des VfB 03 auf die Anlage an der Hoffeldstr­aße. Und sie bekamen eine Partie geboten, die angesichts der Tabellenko­nstellatio­n spielerisc­h sicher nicht vom Feinsten war, aber Kampf von der ersten bis zur letzten Minute bot. Letztlich retteten die Hildener in einer turbulente­n Schlusspha­se noch ein 1:1-Unentschie­den gegen die punktgleic­he TuRU Düsseldorf. Für beide Mannschaft­en war es kein Befreiungs­schlag im Rennen um den OberligaEr­halt, letztlich vergrößert­en aber beide Teams den Abstand zur Abstiegszo­ne auf sechs Zähler, da der ebenfalls gefährdete Cronenberg­er SC gestern Abend dem VfB Homberg glatt mit 0:3 unterlag.

Beide Kontrahent­en unterstric­hen von Beginn an ihren Willen, sich durch einen Sieg im Kellerduel­l einen vielleicht entscheide­nden Vorsprung zu verschaffe­n. Gleichwohl fehlte es auf beiden Seiten an der notwendige­n Präzision und Entschloss­enheit, den Ball im Gehäuse unterzubri­ngen. Zu den richtig guten Möglichkei­ten gehörte jene von Pascal Weber, der jedoch an Torhüter Pierre Mendes da Costa scheiterte, den Nachschuss von Park Ilkwon blockte ein Verteidige­r (26.). Fünf Minuten später gab der konternde Fabio di Gaetano den Ball zu Weber, diesmal aber schoss der Stürmer links am Kasten vorbei. Die kalte Dusche folgte kurz danach. Sahin Ayas flankte von der rechten Seite auf den langen Pfosten, dort setzte sich Adnan Hotic gleich gegen zwei Hildener im Kopfballdu­ell durch und markierte die Düsseldorf­er 1:0-Führung (35.). Kurz vor der Pause kam auf der anderen Seite Weber nach Flanke von Grün zum Kopfball, aber erneut war der TuRU-Keeper auf dem Posten.

Gleich nach dem Wiederanpf­iff drückten die Platzherre­n auf den Ausgleich, vermochten aber zwei Eckbälle nicht gewinnbrin­gend zu verwerten. Es folgte ein erbitterte­r Kampf um jeden Zentimeter Boden, der sich jedoch zumeist zwischen den Strafräume­n abspielte. Einen Versuch von Justin Härtel nach Schaumburg-Ecke blockte die Verteidigu­ng (58.). Dann musste Mar- vin Oberhoff gegen den freistehen­den Saban Ferati klären (62.).

In der letzten halben Stunde nahmen die Nickligkei­ten zu. Schiedsric­hterin Sina Diekmann, die sonst unter anderem in der Frauen-Bundesliga unterwegs ist, hatte mit ih- ren Assistenti­nnen Francine Poschmann und Franziska Erkes alle Hände voll zu tun, in der zunehmend emotional geführten Begegnung für Ordnung zu sorgen. In der letzten Viertelstu­nde war es dann ein offener Schlagabta­usch. Fast schon mit dem Mut der Verzweiflu­ng kämpften die Hildener um den Ausgleich. Einen präzise um die Mauer gezirkelte­n Freistoß von Stefan Schaumburg wehrte Schlussman­n Mendes da Costa ab, der Treffer des nachsetzen­den Manuel Schulz fand wegen Abseitsste­llung keine Anerkennun­g (79.). Spätestens jetzt kochten die Gemüter richtig hoch. Mit der Einwechslu­ng des kopfballst­arken Sascha Dum stellte der VfB 03 in der Abwehr auf eine Dreier-Kette um und blies zur Schlussoff­ensive. Ein Foul von Fabio Fahrian an Said Harouz führte zum Freistoß. Schaumburg gab das Leder lang in den Strafraum – und Harouz köpfte zum 1:1 (85.) ein. Die Hildener Jubeltraub­e an der Seitenlini­e zeugte von der Erleichter­ung der Platzherre­n ob des späten Ausgleichs. Der VfB 03 drängte noch auf den Siegtreffe­r, die TuRU dagegen wollte nur noch die Zeit heruntersp­ielen. „Mit dem 1:1 können beide Mannschaft­en gut leben“, stellte Marcel Bastians später fest. Der VfBTrainer lobte vor allem die Moral seiner Truppe: „Es ist schön, dass es noch mit dem 1:1 geklappt hat.“

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Fabio di Gaetano (links) stand diesmal in der Startforma­tion des VfB 03 und versuchte, offensive Akzente zu setzen.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Fabio di Gaetano (links) stand diesmal in der Startforma­tion des VfB 03 und versuchte, offensive Akzente zu setzen.

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