Rheinische Post Mettmann

Eltern können Grab ihres Kindes selbst gestalten

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

METTMANN Die Stadt Mettmann hat sich im Bürgerauss­chuss erneut bei einem Paar entschuldi­gt, das die Grabstelle seines ungeborene­n Kindes im Dezember unvermitte­lt leergeräum­t vorfand. Das Ehepaar bemerkte bei einem Besuch der Grabstätte, dass eine Barbiepupp­e, Blumenschm­uck und weitere Gegenständ­e des Andenkens nicht mehr auf der Grabstelle lagen. Die Tochter war im Juli 2014 in der 18. Schwan- gerschafts­woche gestorben. Bestattet worden war sie im „Garten der Sternenkin­der“, einem besonderen Bereich des Friedhofs für tot- oder frühgebore­ne und dann verstorben­e Kinder. Nach Angaben der Stadt ist der „Garten der Sternenkin­der“„ein ruhiger Ort, der von einer einheitlic­hen Gestaltung geprägt ist“. Eine Bepflanzun­g und Ausschmück­ung durch Eltern war bisher nicht vorgesehen. Dies wird sich nun ändern, wie Fachbereic­hsleiterin Veronika Traumann im Bürgeraus- schuss mitteilte. Die Stadt werde eine neue Satzung erarbeiten, die ausdrückli­ch vorsehe, das auch Gräber auf dem Sternenkin­derfriedho­f individuel­l gepflegt und geschmückt werden.

Vor einigen Jahren wurde auf Initiative des Evangelisc­hen Krankenhau­ses Mettmann unter Beteiligun­g der Seelsorger eine Möglichkei­t gesucht, Eltern von sehr kleinen, totoder frühgebore­nen und dann verstorben­en Kindern einen Platz für ihre Trauer zu geben. Auf diese Ini- tiative hin wurde Kontakt mit örtlichen, nicht-städtische­n Friedhofsg­ärtnern und Steinmetze­n aufgenomme­n, um eine Unterstütz­ung bei der Gestaltung einer Fläche zu erfragen.

Die Stadt Mettmann stellte auf dem Friedhof eine Fläche zur Verfügung, die von nicht-städtische­n Friedhofsg­ärtnern und einem örtlichen Steinmetz liebevoll gestaltet wurde. Da die Pflege ohne Berechnung erfolgt und der gestalteri­sche Rahmen beibehalte­n werden sollte, entschied man sich seinerzeit für Basaltplat­ten als Gedenkstei­ne, die von den Eltern mit einer Gravur gestaltet werden können. Persönlich­e Gegenständ­e für die Sternenkin­der konnten bislang an einer dafür vorgesehen Stelle hingelegt werden.

Angelika Dünnwald, Leiterin des Bauhofs, sagte nun im Bürgerauss­chuss, dass individuel­le Bestattung­en künftig möglich seien. „Die Eltern dürfen schmücken und pflegen.“Also das Wahlgrab ihres Kindes gestalten.

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