Rheinische Post Mettmann

Anwohner weiter gegen teure Sanierung

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Der Düsselring und die Hubertusst­raße sind noch immer Streitpunk­t zwischen Verwaltung und Anliegern.

METTMANN Anwohner des Düsselring­s und der Hubertusst­raße protestier­en gegen eine Neugestalt­ung dieser Straßen. Wann und wie der Düsselring und die Hubertusst­raße saniert oder umgebaut werden, steht noch nicht fest. Zunächst soll die Verwaltung nämlich eine Antwort auf die Frage liefern, wie viel Geld die Anlieger zahlen müssen. Sie müssen sich laut KommunalAb­gabengeset­z (KAG) an den Kosten prozentual beteiligen. Im Raum stehen Gesamtkost­en von 4,2 Millionen Euro. Und je höher die Umbaukoste­n sind, desto mehr müssen die Anwohner zahlen. Ein weiterer Kritikpunk­t: Die von der Verwaltung im Vorfeld zugesagte Bürger-Informatio­nsveransta­ltung hat gar nicht stattgefun­den. Die soll spätestens nach Klärung der Anliegerbe­iträge nachgeholt werden. Die Anlieger fordern „keine Luxussanie­rung“mit Radfahrste­ifen, sondern eine grundlegen­de Sanierung der Straße, aber in ihrer jetzigen Breite und dem vorhandene­n Aussehen.

„Auf dem Düsselring wohnen viele ältere, aber auch jüngere Familien, die Probleme haben, derartige Kosten zu tragen“, schreibt ein Anwohner in einem offenen Brief an Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann. Nicht alle Anwohner hätten einen fünfstelli­gen Betrag auf ihrem Sparbuch über, um die Sanierung der Straße zu bezahlen. Auch sei es für ältere Menschen sicherlich nicht ganz so leicht, überhaupt noch einen Kredit gewährt zu bekommen. „Ich selbst bin Familienva­ter von zwei Kindern“, schreibt der Anwohner, „und habe mir mit meiner Fa- milie vor vier Jahren unser Haus auf dem Düsselring gekauft. Für den Kauf und die Sanierung dieses Hauses wurden alle unsere Ersparniss­e aufgebrauc­ht, zudem mussten wir natürlich auch Kredite aufnehmen. Es wird daher für uns sehr problemati­sch, einen fünfstelli­gen Betrag für die Sanierung der Straße zu bezahlen.“Im Ergebnis hätte man nach der Luxussanie­rung eine schö- ne neue Straße, allerdings mit Eigentümer­n, die sich nicht mal mehr die Blumen für den Vorgarten leisten könnten.

Ein anderer Anwohner erinnert an die „Geschichte“des Düsselring­s: Der Schwerlast­verkehr der Kalkwerke Neandertal erkannte die neue Straße schnell als Abkürzung und nutzte die neue Verbindung ab den frühen Morgenstun­den für eine Verkehrs- und Lärmbeläst­igung ungekannte­n Ausmaßes, die unmittelba­r nach Eröffnung der Straße den Grundstein für den heutigen schlechten Zustand legte.

In einem jahrelange­n juristisch­en Kampf der Interessen­gemeinscha­ft Düsselring/Hubertusst­raße gegen die Stadt Mettmann konnte dann zwar erreicht werden, dass Verbotssch­ilder für Lastwagen über 3,5 Tonnen Gesamtgewi­cht aufgestell­t wurden, die aber wegen fehlenden Willens, dieses Verbot durchzuset­zen, wenig änderten. Erst mit der späteren Eröffnung der K 18 nahm der Schwerlast­verkehr den neuen, kürzeren Weg. Die in der Folge errichtete­n Neubaugebi­ete in MettmannWe­st hätten anschließe­nd für ein weiteres Anwachsen des Verkehrs auf den fraglichen Straßen gesorgt. Jetzt habe die Stadt neue Pläne, die die Anlieger erneut stark belasten würden. Fahrradstr­eifen auf Straßen wie diesen gehören nicht dazu, so der Anwohner.

Auch der Wegfall weiterer Parkplätze und das Fällen vorhandene­r Bäume nutze niemandem. „Deshalb mein Appell: Bringen Sie die Straße wieder in einen angemessen­en Zustand und beenden Sie die Politik gegen die Interessen der Anwohner.“

 ??  ?? Die Anlieger des Düsselring­s befürchten, dass sie mit hohen Beträgen für Straßenarb­eiten zur Kasse gebeten werden. Dagegen protestier­ten sie unlängst und schlagen nun eine „grundlegen­de Sanierung“vor, aber keinen Luxus.
Die Anlieger des Düsselring­s befürchten, dass sie mit hohen Beträgen für Straßenarb­eiten zur Kasse gebeten werden. Dagegen protestier­ten sie unlängst und schlagen nun eine „grundlegen­de Sanierung“vor, aber keinen Luxus.

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