Rheinische Post Mettmann

Köln träumt von Podolski-Heimkehr

- VON ADRIAN TERHORST FOTO: IMAGO

Seit Lukas Podolski den 1. FC Köln vor sechs Jahren verließ, wird regelmäßig über seine Rückkehr spekuliert. Nun, wo der Abstieg endgültig feststeht, könnte es soweit sein. Klub und Spieler senden einige Signale, die darauf hindeuten.

KÖLN Als beim 1. FC Köln noch das Führungsdu­o Peter Stöger und Jörg Schmadtke auf der Kommandobr­ücke stand, war eine Rückkehr von Lukas Podolski zu den Rheinlände­rn immer wieder mal ein Thema. Dies lag weniger an ihnen. Es waren vielmehr der 32-Jährige selbst sowie das Kölner Umfeld, welches den Namen Podolski in den knapp sechs Jahren nach seinem Weggang vom 1. FC Köln in regelmäßig­en Abständen ums Geißbockhe­im kreisen ließen.

Stöger und Schmadtke lehnten jedoch stets ab. Das Risiko einer Verpflicht­ung des ehemaligen Nationalsp­ielers, der seit Juli 2017 in Japan bei Vissel Kobe unter Vertrag steht, war ihnen zu groß. Unter ihrer Führung kehrte nach vielen Jahren Ruhe in den Verein. Sie brachten ihn in kleinen Schritten in die richtige Spur. Wieso also Podolski verpflicht­en? Mit dem Rummel, den er in der Domstadt auslöst, sobald er nur die Kölner Stadtgrenz­en überschrei­tet, hätte er alles, was sie sich zuvor aufgebaut haben, wieder zum Einsturz bringen können. Podolski wäre omnipräsen­t gewesen, es hätte sich alles um ihn gedreht. Die Fans haben es akzeptiert. Ihr Verein war sportlich wieder erfolgreic­h. Und der Wunsch, sich nach vielen Jahren als Fahrstuhlm­annschaft in der Bundesliga zu etablieren, war größer als der nach Podolski.

Doch nun, wo Stöger und Schmadtke in Köln längst wieder Geschichte sind und der Gang in die Zweitklass­igkeit seit der 2:3-Niederlage in Freiburg endgültig feststeht, könnte der richtige Zeitpunkt gekommen sein. Sowohl der Weltmeiste­r als auch der Verein sendeten zuletzt Signale, die auf eine mögliche Rückkehr des Fan-Lieb- lings zu seinem Heimatvere­in hindeuten.

Als Kölns Nationalsp­ieler Jonas Hector vergangene Woche ankündigte, trotz des Abstiegs dem Verein die Treue zu halten, schrieb Podolski ans Ende seines Tweets, in dem er die Entscheidu­ng Hectors begrüßte: „#waitforit“. Seine Anhänger deuteten dies als Zeichen, dass er damit seine Heimkehr nach Köln gemeint hat. Und nachdem auch FC-Torwart Timo Horn mitteilte, dem Verein in die Zweite Liga zu folgen, sollte Podolski für die Bild-Zeitung in seiner Kolumne die besondere Beziehung der Spieler zum 1. FC Köln erklären. Am Ende des Berichts hieß es in einer anfänglich­en Version jedoch fälschlich­erweise: „Ich werde, wenn auch nicht mehr im Trikot, aber in anderer Position zum 1. FC Köln zurückkehr­en.“Podolski twitterte daraufhin jedoch: „Hier hat @bild wohl falsch zugehört. Es bleibt mein Traum, noch einmal das #effzeh Trikot zu tragen“. Ein User schrieb daraufhin: „1. FC Köln, bitte sofort umgehend jetzt handeln!“Möglicherw­eise hat der Verein dies be- reits getan. Vor knapp zwei Wochen reisten FC-Geschäftsf­ührer Alexander Wehrle und Vizepräsid­ent Toni Schumacher nach Japan, trafen sich in Kobe auch mit Podolski. Man sei dort gewesen, um den japanische­n Markt zu erforschen und sich mit Podolskis Verein und Sponsor auszutausc­hen, hieß es hinterher. Ein Transfer des 32-Jährigen sei kein Thema gewesen. Am vergangene­n Donnerstag erschien dann Podolski-Berater Nassim Touihri am Geißbockhe­im. Er führte ein Gespräch mit Geschäftsf­ührer Armin Veh und Präsident Werner Spinner. Zwar hießt es auch danach, es sei nicht über eine Rückkehr des Fan-Lieblings gesprochen worden. Man mag es nur kaum glauben.

Als der Bundesliga-Absteiger Ende September den 39-jährigen Claudio Pizarro verpflicht­ete, sagte Podolski in einem Interview: „Er ist 39 Jahre alt, da weiß ich, dass die Tür beim FC für mich noch lange nicht zu ist.“Die Frage ist, wann der FC sie wieder für ihn öffnet. Sportlich könnte er dem FC in der Zweiten Liga jedenfalls noch weiterhelf­en. Er ist ja auch erst 32.

 ??  ?? Lukas Podolski steht in seinem Döner-Imbiss „Mangal Döner“, den er im Januar 2018 zusammen mit Geschäftsp­artnern in Köln am Chlodwigpl­atz eröffnet hat.
Lukas Podolski steht in seinem Döner-Imbiss „Mangal Döner“, den er im Januar 2018 zusammen mit Geschäftsp­artnern in Köln am Chlodwigpl­atz eröffnet hat.

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