Offensive Mettmanner vergeben ihre Chancen
Die Quittung folgt in der letzten Minute, als der MSV Düsseldorf das Siegtor markiert. Der ASV rutscht dadurch in die Abstiegszone ab.
METTMANN Die Landesliga-Partie zwischen dem ASV Mettmann und dem MSV Düsseldorf befand sich in der Nachspielzeit. Die Zuschauer warteten bereits auf den Abpfiff. Da fasste sich Düsseldorfs Semih Cakir nach einem Abwehrfehler der Gastgeber ein Herz und hämmerte den Ball unhaltbar in den Mettmanner Kasten. Für die Gastgeber war dies ein harter Schlag, denn mit der vermeidbaren Heimniederlage rutschten sie vom Relegationsplatz in die direkten Abstiegsränge und werden es als neuer Vorletzter nicht einfach haben, in den letzten vier Begegnungen noch die Abstiegszone zu verlassen.
„Das gibt es doch gar nicht. Da haben wir die deutlich klareren Chancen im Spiel und kassieren in der Nachspielzeit noch einen Gegentreffer. Wie bereits mehrfach in den letzten Begegnungen haben wir das Glück nicht auf unserer Seite. Irgendeiner scheint etwas gegen uns zu haben“, stöhnte Maik Franke. Der ASV-Coach wollte seiner Mannschaft kämpferisch keinen Vorwurf machen, bemängelte aber erneut die mangelnde Präzision im Spielaufbau und die schwache Chancenverwertung.
Etwas überraschen saßen mit Vincenzo Lorefice, Carlos Kalloch und Bajrush Azemi drei torgefährliche Angreifer auf der Bank, die erst im Laufe der Begegnung eingewechselt wurden. „Vincenzo Lorefice hat nach einer Verletzung gerade erst wieder mit dem Training angefangen. Daher wollte ich ihn noch nicht über die volle Spielzeit bringen. Carlos Kalloch konnte vergangene Woche nicht trainieren“, nannte Franke die Gründe, warum zwei wichtige Akteure nicht in der Startformation standen.
Es war nicht unbedingt ein Landesligaspiel, an dem sich die Zuschauer erfreuten. Während die Mettmanner zumindest streckenweise bemüht waren, etwas Spielkultur durch gelegentliche Offensiv- aktionen zu bieten, schienen die Gäste damit zufrieden zu sein, durch eine stark defensive Einstellung einen Punkt aus der Kreisstadt zu entführen. „Der MSV verschob hauptsächlich in der eigenen Hälfte, baute einen Abwehrring auf und hoffte, mit Kontern zum Torerfolg zu kommen“, konnte Franke der destruktiven Spielweise der Düsseldorfer wenig abgewinnen. „Das Schlimmste ist, dass diese Verhin- derungstaktik auch noch aufgeht und der MSV das Spiel gewinnt“, klagte der ASV-Trainer.
Dabei schien die auf schnelles Umschalten ausgerichtete Taktik von Gäste-Trainer Mohammed Elmimouni schon nach wenigen Minuten aufzugehen, als die Düsseldorfer den Ball an die Latte des ASVGehäuses beförderten. Für die Mettmanner ein Signal, das Heft in die Hand zu nehmen und eigene Chancen zu kreieren. Vor allem Innenverteidiger Soh Narita entwickelte selten gesehenen Offensivdrang. Erst klatschet ein Schuss nur an den Pfosten (26.), kurz danach scheiterte er am aufmerksamen Gäste-Keeper. Im zweiten Durchgang hatte der ASV weitere gute Chancen, vergab sie aber leichtfertig. Als dann Jonas Schulte in der Nachspielzeit den Ball nicht konsequent aus der Gefahrenzone beförderte, war Cakir zur Stelle.