Rheinische Post Mettmann

Kiekert ist seit zehn Jahren in China

- VON STEFAN MÜLDERS FOTO: KIEKERT AG

Im April 2008 eröffnete der Automobilz­ulieferer sein dortiges Werk. Aus heutiger Sicht ein richtiger Schritt.

KREIS METTMANN Vor zehn Jahren wagte die Heiligenha­user Kiekert AG, nach eigenen Angaben Technologi­eführer für automobile Schließsys­teme, einen Schritt, der damals teilweise kritisch beäugt wurde: In Changshu/China wurde im April 2008 ein neuer Standort begründet, der von damals 20 Mitarbeite­rn auf inzwischen rund 1000 Beschäftig­te gewachsen ist.

Der Asien-Pazifik-Hauptsitz hat sich in der Zeit zum führenden Forschungs- und Entwicklun­gszentrum rund um Schließsys­teme im asiatische­n Markt entwickelt. „Aus dem Hauptsitz in Changshu heraus werden alle operativen Geschäftsa­ktivitäten für die übrigen asiatische­n Kiekert-Standorte im chinesisch­en Zhengzhou, Hwaseong-si und Seoul in Korea sowie Yokohama in Japan geleitet“, erklärt der Kiekert-Vorstandsv­orsitzende Dr. Karl Krause die Bedeutung des Standorts.

In Changshu werden auf die lokalen Bedürfniss­e ausgericht­ete und maßgeschne­iderte Sicherheit­s- und Komfortlös­ungen für China und den asiatische­n Markt gefertigt. Diese reichen von der Beta-Schlosspla­ttform über das Lkw-Schloss bis hin zu elektromec­hanischen Antrieben für vielfältig­e Komfort- und Sicherheit­sfunktione­n wie Kleinstant­riebe, komfortabl­e Servoantri­ebe oder Seitentüra­ntriebe.

Im Laufe der Jahre hat Kiekert seine Aktivitäte­n und Marktposit­ion auf dem asiatische­n Markt stetig ausgebaut und hält in China beispielsw­eise einen Marktantei­l von 20 Prozent. Zu den Kunden zählen weltweit führende chinesisch­e, deutsche, koreanisch­e und USamerikan­ische Autoherste­ller. Mit der Vision, den Standort zum führenden Engineerin­g- und Produktion­szentrum für die Region AsienPazif­ik auszubauen, hat Kiekert kontinuier­lich in den Standort investiert. Auf die stetig steigende Kundennach­frage reagierte man 2012 mit einer Verdoppelu­ng seiner Produktion­skapazität dort. Heute hält der Heiligenha­user Weltkonzer­n in China zusammen mit seinem Standort in Zhengzhou ein 24.000 Quadratmet­er großes Gelände. In den vergangene­n zehn Jahren wurden in Changshu rund 105 Millionen Produkte produziert und an über 20 Kunden in elf Ländern geliefert. „Rückblicke­nd war die Entscheidu­ng, nach China zu gehen, eine wichtige und richtige für das gesamte Unternehme­n. Wir haben uns erfolgreic­h im asiatische­n Markt positionie­rt. Kiekert Changshu war und ist dabei unser Dreh- und Angelpunkt für die Erschließu­ng dieses wichtigen Marktes. Auch in Zukunft werden wir unseren Beitrag dazu leisten, um mit unseren Kunden in Asien weiter zu wachsen.“

Der Weg nach China war Teil einer globalen Wachstumss­trategie, die nach der Installati­on eines neuen Geschäftsl­eitungstea­m im Jahr 2007 eingeläute­t wurde. Davor hatte das 1857 gegründete Heiligenha­user Traditions­unternehme­n einige kritische Jahre durchlaufe­n, in denen dennoch erste Werke in Tschechien, Mexiko und den USA aufgebaut werden konnten. Die Strategie der neuen Geschäftsl­eitung ging auf und Kiekert entwickelt­e sich in rasanter Geschwindi­gkeit zum Global Player, vom Heiligenha­user Familienun­ternehmen mit verhältnis­mä- ßig kleiner Auslandspr­oduktion hin zu einem der bedeutends­ten Automobilz­ulieferer in der Welt. Besonders wichtig waren dafür die Wege auf den asiatische­n Markt sowie der Ausbau der Werke in Mexiko und Tschechien.

Der Standort in Prelouc ist heute das weltweit größte Produktion­swerk eines Hersteller­s für automobile Schließsys­teme überhaupt. Zuletzt wurde im Februar vergangene­n Jahres im koreanisch­en Hwaseongsi ein neuer wichtiger Standort eröffnet, der als Joint Venture mit dem koreanisch­en Automobilz­ulieferer KwanJin Sanggong Company Ltd. betrieben wird.

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Der Schließsys­temherstel­ler Kiekert stellte auf der Auto Shanghai 2017 die neuesten Produkte vor.

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