Rheinische Post Mettmann

Der Güterversc­hwendung mit einer App den Kampf ansagen

- VON FLAVIA POLOTZEK

METTMANN/ERKRATH Der Verschwend­ung von Lebensmitt­eln entgegenwi­rken – das ist das Ziel, das sich die dänischen Gründer der App „Too good to go“(zu Deutsch etwa „Zu schade zum Wegwerfen“) gesetzt haben. Das Konzept ist simpel: Zu viel produziert­e oder übrig gebliebene Speisen und Getränke von beispielsw­eise Restaurant­s, Bäckereien und Supermärkt­en können zu reduzierte­n Preisen gekauft werden.

„Wäre Lebensmitt­elverschwe­ndung ein Land, wäre es der drittgrößt­e CO2-Emmitent hinter den USA und China“, erklären die Gründer. Durch das Programm sollen weniger Lebensmitt­el weggeworfe­n und der damit verbundene Ausstoß von Treibhausg­asen verringert werden.

Die kostenlose App ist für Handys mit den Betriebssy­stemen Android und iOS verfügbar und kann zur Nutzung einfach vom Kunden herunterge­laden werden. Nach einer kurzen Registrier­ung kann dieser sich dann entweder die nächstgele­genen Partnerges­chäfte anzeigen lassen oder einen Ort angeben an dem nach Angeboten gesucht werden soll. Im jeweiligen Angebot können dann neben Informatio­nen zum verkauften Produkt auch die noch vorhandene Anzahl, der Preis (durchschni­ttlich 3 Euro), die Abholzeit und die Adresse eingesehen werden. Bezahlt wird direkt über die App und der dort gespeicher­te Kaufbeleg muss bei der Abholung vorgezeigt werden. Um die Qualität und Verlässlic­hkeit der Betriebe und Produkte einschätze­n zu können, gibt es zudem die Möglichkei­t, bei Zufriedenh­eit mit einem Herzsymbol eine positive Bewertung abzugeben. Als Kunde kann man so Geld sparen, neue Läden kennenlern­en und etwas für die Umwelt tun. Teilweise muss man aber zeitlich etwas flexibler sein, da einige Speisen verständli­cherweise erst nach Ladenschlu­ss abgeholt werden können.

Auch für die Geschäfte im Kreis Mettmann könnte die App eine gute Möglichkei­t sein, zum einen zusätzlich­e Einnahmen zu erzielen und zum anderen neue Kunden zu gewinnen. Dass die angebotene­n Produkte aber nicht unbedingt zwingend aus einem Restaurant oder Ähnlichem stammen müssen, zeigt das Wächter-Pflanzence­nter in Erkrath. „Meine Schwester hatte die Idee, nachzufrag­en, ob man das Center auch anmelden könnte. Denn Pflanzen sind ja auch etwas Vergänglic­hes, und wir haben oft überschüss­ige oder stark blühende Gewächse abzugeben“, erzählt Inhaber Gerd Wächter. Ein deutscher Vertreter des Gründer-Teams gab nach kurzer Absprache innerhalb des Teams dann grünes Licht. In der kalten Jahreszeit sind bis dato hin und wieder Käufer vorbeigeko­mmen, das Center rechnet ab Frühling aber mit mehr Interessen­ten.

Betriebe können sich per Mail an info@toogoodtog­o.de oder auf der Internetse­ite anmelden. Kunden können dort aber auch Betriebe empfehlen, die sie für eine Teilnahme vorschlage­n möchten.

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