Rheinische Post Mettmann

NRW-Wissenscha­ftspreis für Kölner Nierenexpe­rten

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DÜSSELDORF (w.g.) Heute wird der 20. Wissenscha­ftspreis NRW an einen jungen Kölner Forscher vergeben. Seine Arbeit beschäftig­t sich mit einem Organ unseres Körpers, das uns zuweilen erst bekümmert, wenn es fast zu spät ist: die Niere.

Unsere Nieren sind großartige Filtergerä­te. Sie sorgen dafür, dass alle Substanzen und Flüssigkei­ten, die den Körper über den Urin wieder verlassen müssen, gereinigt werden. Diese Aufgabe der Entgiftung erledigen die sogenannte­n Glomeruli, die Nierenknäu­elchen, die von einer Kapsel umschlosse­n sind und die sogenannte Ultrafiltr­ation besorgen.

Wenn diese Glomeruli in ihrer Funktion und Arbeitswei­se gestört sind, häufen sich Blutbestan­dteile im Urin – typischerw­eise lassen sich dann Proteine und/oder rote Blutkörper­chen (Erythrozyt­en) finden, die ansonsten durch die Glomeruli im Körper gehalten werden. Es gibt verschiede­ne Krankheite­n, die bei dieser Störung der Glomeruli entstehen und eine Niereninsu­ffizienz zur Folge haben können.

Wie solche Störungen der Glomeruli entstehen, ist noch nicht hinreichen­d erforscht. Forscher aus aller Welt arbeiten daran – so auch Markus Rinschen (33) vom Nephrologi- schen Forschungs­labor der Uniklinik Köln. Er beschäftig­t sich mit der Proteomana­lyse; das ist eine innovative Technologi­e zur quantitati­ven Analyse der Proteine, die in einer Zelle, in einem Organismus oder in einer komplexen Körperflüs­sigkeit vorhanden sind.

Proteine sind sehr wichtige Moleküle einer Zelle, sie steuern den Stoffwechs­el und die Entwicklun­g, sind sensibel für Reize und Botenstoff­e. Die Analyse der Proteine und die Aufklärung ihres sozusagen orchestral­en Zusammensp­iels lässt uns zelluläre Abläufe besser verstehen. Dazu werden unter anderem massenspek­trometrisc­he Techniken verwendet, mit der sich Proteine im Gewebe besser identifizi­eren und in ihrer Struktur genau bestimmen lassen.

Auf diesem Gebiet gilt Rinschen als kompetent und fortschrit­tlich. Die Ergebnisse seiner Forschunge­n können ein Baustein für verbessert­e Diagnoseve­rfahren und Therapien sein. Er setzt seine Arbeiten derzeit auch in San Diego (Kalifornie­n) fort.

Die Preisverle­ihung findet heute um 18 Uhr im Industriec­lub Düsseldorf statt, ein Grußwort spricht Andreas Pinkwart (Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisi­erung und Energie dse Landes NRW).

Markus Rinschen

analysiert die Beschaffen­heit von Proteinen in der Niere

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