Ivosevic glaubt fest an den Klassenerhalt
Der Mittelfeldakteur fehlt dem VfB 03 Hilden aufgrund eines Bänderrisses im finalen Kampf um den Verbleib in der Oberliga. Jetzt drückt er als Zuschauer ganz fest die Daumen, damit sein Team auch beim SC West weiter punktet.
HILDEN Der Endspurt in der Oberliga läuft auf vollen Touren – und er hält noch eine Menge Spannung parat. Im Titelrennen hat der SV Straelen aktuell mit zwei Punkten Vorsprung auf Verfolger SpVg. Schonnebeck alle Trümpfe in der Hand. Eng ist es auch im Kampf um den Klassenerhalt. Zwar haben sich die Fußballer des VfB 03 und die TuRU 80 ein Sechs-Punkte-Polster zur Abstiegszone verschafft – ein Ruhekissen ist das bei noch vier ausstehenden Begegnungen allerdings nicht, zumal der VfR Krefeld-Fischeln, der aktuell den ersten Abstiegsplatz belegt, noch eine Nachholbegegnung zu absolvieren hat und auch noch im direkten Duell gegen die Hildener punkten kann.
Die Mannschaft des VfB 03 steht zudem am Sonntag (15 Uhr, Anlage Schorlemerstr. 61) beim SC West vor einer hohen Hürde. Auch wenn die Düsseldorfer zuletzt schwankende Leistungen offenbarten. Den Frust über die 2:5-Niederlage in Bocholt machten sie am Mittwochabend in der Nachholpartie beim Drittletzten Cronenberger SC mit einem 7:0-Kantersieg wett.
Wenn es nach Denis Ivosevic geht, lassen die Hildener dem überraschenden 1:0-Sieg am vergangenen Sonntag über die Sportfreunde Baumberg nun einen Erfolg beim SC West folgen. Denn weitere drei Punkte kämen einem Meilenstein gleich. Der Mittelfeldakteur kann allerdings nicht in das Geschehen auf dem Platz eingreifen. In der Partie beim VfB Homberg musste der 23-Jährige bereits in der ersten Halbzeit vom Feld. Im Zweikampf bekam er einen Tritt aufs Sprunggelenk, knickte dadurch extrem um. Die Folge? „Ein fettes Hämatom – der Knöchel ist direkt dick angeschwollen und es war klar, dass ich nicht weiterspielen kann“, formuliert es Ivosevic salopp. Und fügt dann hinzu: „Ich hatte noch Glück im Unglück. Es bestand sogar der Verdacht auf Riss des Syndesmosebandes und auf Knöchelbruch.“Beides bewahrheitete sich letztlich nicht. Die Diagnose „Riss des vorderen Außenbandes“nahm der Mittelfeldmann fast erleichtert zur Kenntnis. Gleichwohl stellt er fest: „Das ist wohl das Saisonende.“
Michael Kulm war davon schon nach dem Abpfiff der Partie in Homberg überzeugt. Für den Team- manager des VfB 03 ist die Nachricht gleichwohl ein Schlag ins Kontor. „Damit fällt uns ein torgefährlicher Mittelfeldspieler aus, der zuletzt entscheidend mitgewirkt hat, dass wir gepunktet haben“, betont Kulm. Während in der Partie gegen die TuRU Das Fehlen des 23-Jährigen deutlich wurde, bekamen die Hildener den Verlust im Derby gegen die Sportfreunde Baumberg als Team besser kompensiert. Gleich- wohl fehlen die Schussstärke und Kreativität des gebürtigen Wuppertalers. „Es ist schade – ich war gut drauf“, sagt er und ergänzt: „Es gibt bestimmt bessere Momente im Laufe einer Saison, sich eine Verletzung zuzuziehen.“So muss er nun in der entscheidenden Phase am Rande mitzittern. „Von außen ist das alles viel aufregender, weil man sich viele Gedanken macht. Da beißt man sich alle Fingernägel ab. Im Spiel agiert man einfach instinktiv“, erzählt er frank und frei. Während er auf dem Feld die Kollegen lautstark dirigiert, versucht er nun, „nicht zu viel reinzurufen“.
Mit dem Herzen ist Denis Ivosevic also weiter mittendrin in der Mannschaft. „Die Chancen stehen gut, dass der VfB 03 auch in der nächsten Saison noch Oberliga spielt“, macht er seinen Kollegen Mut. Er selbst trägt dann nicht mehr das Hildener Trikot. „Ich werde die Option, noch ein Jahr zu verlängern, nicht ziehen“, berichtet Ivosevic. „Nicht aus sportlichen, sondern aus privaten Gründen“, fügt er hinzu. Auslöser sind offenbar Ungereimtheiten im Umfeld der Mannschaft.
Vorstand und Trainerteam hat Ivosevic von seiner Entscheidung bereits vor einem Monat in Kenntnis gesetzt. Im Sommer strebt der 23-Jährige, der bis jetzt mit acht Toren und vier Assists überzeugte, also zu neuen Ufern. Angebote auch aus höheren Spielklassen liegen ihm bereits vor. „Ich werde gemeinsam mit meiner Lebensgefährtin entscheiden, wie es weitergeht“, betont er.