Rheinische Post Mettmann

Schüler lernen Roboter in Mettmanner Firma kennen

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METTMANN (RP) Oft genug ist das, was man in der Schule lernt, weit weg von der „Wirklichke­it“und den Eindruck, dass man viele Dinge lernt, die man später überhaupt nicht braucht, hat mit Sicherheit fast jeder Schüler schon mal gehabt.

Dass es auch ganz anders sein kann, da eine Firma, eine Hochschule und die Schule an einem Strang ziehen, konnten die 20 Schüler des Mathematik-Informatik­Kurses des Konrad-HeresbachG­ymnasiums erleben. Besucht wurde ein Roboter, der den Industrie 4.0-Ansprüche erfüllt – will heißen: der in der Lage ist, flexibel auf wechselnde Anforderun­gen reagierend unterschie­dliche Produkte zu erstellen. Wundersame­rweise muss man dazu nicht weit fahren, denn so etwas gibt es auch in Mettmann.

Die Firma WE-EM stellt Platinen her – wenn gewünscht sogar Einzelstüc­ke, meist aber Kleinserie­n zum Beispiel für die Prototypen­twick- lung. Einer der Bestückung­sroboter war das Ziel, das Lehrer Andreas Ehrhard auserkoren hatte.

Obwohl von Schulseite nur die Möglichkei­t einer Besichtigu­ng angefragt wurde, hatten die beiden Chefs Wolfgang und Stefan Missing ein deutlich darüberhin­ausgehende­s Projekt auf die Beine gestellt. Die konnten nicht nur „gucken“, sondern durften jeder eine eigens für diese Besichtigu­ng entworfene Platine fertigen: Lötpaste im Siebdruckv­erfahren aufbringen, Platine vom Roboter mit den winzigen Bauteilen bestücken lassen, händisches Setzen des An- und Aus-Schalters danach Löten im Dampfverfa­hren und zuletzt Montage des Batteriefa­ches – für viele ein Erstkontak­t mit einem Lötkolben. Dass jeder Schüler „seine“Platine mit nach Hause nehmen durfte und die Teilnehmer einen ganzen Nachmittag die Produktion stillgeleg­t haben, war weit mehr, als man als Schule erwarten durfte.

Jeder Teilnehmer durfte am Ende „seine“Platine mit nach Hause nehmen

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