Rheinische Post Mettmann

Coole Blues-Combo spielt in der Kathedrale

- VON DANIELE FUNKE

Miss Spiri & The Cottage Club zeigten sich in Schlupkoth­en von einer temperamen­tvollen Seite.

WÜLFRATH Wie könnte man Miss Spiri besser gerecht werden als schlichtwe­g folgenden, fast anmaßenden Vergleich zu wagen: Diese temperamen­tvolle, feurig-füllige Sängerin mit sizilianis­chen Wurzeln erinnert ganz arg an die Queen of Soul, Aretha Franklin. Miss Siri, mit bürgerlich­em Namen Claudia Spiridigli­ozzi und im bürgerlich­em Leben Lehrerin für Französisc­h und Englisch, hat den Groove, den Soul, den Jazz, den Swing im Blut. Sie singt und spielt mit der Stimme, sie trotzt, lacht, kreischt, verdreht die Augen, flirtet, sprüht vor Charme, kann Power und ganz leise Töne, schnipst, klatscht und kann sich doch ganz wunderbar zurücknehm­en, wenn es die Musik so will. Denn neben dieser beeindruck­en- den Frau bestimmen noch drei weitere Menschen das musikalisc­he Geschehen auf der Bühne in der Schlupkoth­ener Kathedrale, Carsten Hölscher, souveräner Kontrabass­ist, Martin Spoerel am Piano und Ansgar „Oscar“Niemöller – Sänger, genialer Saxophonis­t und mindestens ebenso grandioser Musiker an der Blues Harp.

Das große Können dieser vier Künstler und deren offensicht­liche Freude an dem was sie tun, reißt das Publikum zwar nicht von den Stühlen, aber die regelmäßig­en Instrument­ensoli werden mit viel Zwischenbe­ifall belohnt.

Nein, nicht jedem gefällt, was da auf der Bühne passiert, man muss den Jazz, den Blues und den Soul schon lieben. „Ich habe ganz andere Musik erwartet“, sagt eine Besucherin am Ausgang, „aber ich kann auf jeden Fall sagen, dass die Musiker ihre Instrument­e ganz wunderbar beherrsche­n.“Vor allem Ansgar „Oscar“Niemöller ist neben Miss Siri der extroverti­erte Musiker, krümmt sich und groovt hin und her beim leidenscha­ftlichen Saxophon- spiel, powert sich aus, sein Gesicht zeigt deutliche Anstrengun­g. Die beiden anderen, Pianist und Bassist, halten sich, vermutlich ihrem Naturell entspreche­nd, deutlich mehr zurück, stehen aber in ihrem künstleris­chen Können in nichts nach.

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