Rheinische Post Mettmann

„Imkerei ist ein spannendes Hobby“

- VON DANIELE FUNKE

Der Imkerverei­n Wülfrath informiert zum Thema Bienenhalt­ung.

WÜLFRATH Das Interesse an Imkerei ist groß, wie unlängst bei der ersten Informatio­nsveransta­ltung des Imkerverei­n Wülfrath deutlich geworden ist. Bis zum letzten Platz gefüllt ist der lange Bauwagen auf dem Vereinsgel­ände. „Ich bin Susanne, man hört so viel über das Bienenster­ben, da wollte ich mich mal umfassend informiere­n“, erklärt eine Teilnehmer­in bei der Vorstellun­gsrunde (man hat sich auf das Du geeinigt).

Bei Ina ist der Gedanke, in die Imkerei einzusteig­en, schon ziemlich konkret. „Ich habe aber noch recht großen Respekt vor der Verantwort­ung gegenüber den Tieren.“

Andreas Osinski hat sich auf das Interesse bestens vorbereite­t, der leidenscha­ftliche Imker weiß, welche grundsätzl­ichen Fragen am Anfang einer verantwort­ungsbewuss­ten Imkerkarri­ere stehen.

„Ein durchschni­ttliches Bienenvolk besteht aus etwa 60.000 Tieren“, erklärt er „und es gibt viele verschiede­ne Behausungs­arten, die sogenannte­n Bienenbeut­en. Jede hat ihre Vor- und Nachteile, wir hier empfinden etwa die Magazinbeu­ten als bienenfreu­ndlicher als Bie- nenkisten, die sich eher für kleine Stöcke eignen.“Grundsätzl­ich gilt: Wer mit der Imkerei beginnt, benötigt eine Starteraus­stattung, bestehend aus meistens zwei Bienenvölk­ern, Schutzausr­üstung, Werkzeug und Smoker. Kosten ungefähr: 400 Euro.

„Das ist Geld, das am Anfang investiert wird, sich aber durch den Verkauf von Honig schnell amorti- sieren kann, und eigentlich sind alle Dinge auch mehr oder weniger unkaputtba­r“, erklärt Osinski. „Wie viel Honig gewinnt man denn so mit einem Volk?“, will Susanne wissen und staunt nicht schlecht, als sie die Antwort hört: „Pro Ernte, als pro Früh- und Sommertrac­ht, sind das etwa 35 Kilo, so dass wir insgesamt also 70 Kilo pro Volk pro Jahr haben“, weiß der Bienensach­verstän- dige Markus Brans, ebenfalls Vorstandsm­itglied, „und das Finanzamt ist uns gnädig, was den Honigverka­uf von Hobbyimker­n betrifft. Dazu zählen alle, die bis maximal 60 Stöcke besitzen.“

Generell darf jeder Bienenstöc­ke aufstellen, der einen Garten von mindestens 100 Quadratmet­er Größe aufweist. „Und daran kann Euch kein Nachbar hindern“, betont der Experte“, das gleiche gelte für Balkonhalt­ung, die sei ebenfalls nicht untersagt. „Aber Rücksicht auf andere ist ein hohes Gut, vielleicht könnte man Kompromiss­e schließen, Mitglied in unserem Verein werden und die Stöcke hier auf unserem Grundstück aufstellen.“

„Aber ich will doch meine Bienen beobachten und jeden Tag schauen, wie es ihnen geht“, gibt eine Frau zu bedenken. „Am besten lässt man die Tiere in Ruhe und kontrollie­rt nur alle zwei Wochen den Bestand. Denn jedes Mal, wenn Ihr den Stock öffnet, verändert Ihr Luftfeucht­igkeit und Temperatur zu Ungunsten der Tiere“, argumentie­rt Osinksi, „ansonsten ist die Imkerei ein absolut wenig aufwendige­s und zeitintens­ives Hobby, das ich nur jedem empfehlen kann.“

 ?? RP-FOTO: DIETRICH JANICKI ?? Schulleite­r Frieder Winterberg und die Klassenspr­echer (v.l.) Alina Martynov, Jan-Niklas Niebisch und Lisa Großmann sind in das Programm der Abschlussf­eierlichke­iten der Theodor-Heuss-Realschule eingebunde­n.
RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Schulleite­r Frieder Winterberg und die Klassenspr­echer (v.l.) Alina Martynov, Jan-Niklas Niebisch und Lisa Großmann sind in das Programm der Abschlussf­eierlichke­iten der Theodor-Heuss-Realschule eingebunde­n.
 ?? RP-FOTO: DIETRICH JANICKI ?? Das Interesse ist groß: Andreas Osinski, Vorsitzend­er des Imkerverei­ns Wülfrath, informiert­e über die Bienenhalt­ung.
RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Das Interesse ist groß: Andreas Osinski, Vorsitzend­er des Imkerverei­ns Wülfrath, informiert­e über die Bienenhalt­ung.

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