Rheinische Post Mettmann

Unitas nimmt Revanche gegen ME-Sport

- VON BIRGIT SICKER RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN

In eigener Halle bieten die Haaner Handballer vor einer guten Kulisse zum Saisonabsc­hluss einen Auftritt mit Höhen und Tiefen. Oberliga-Rivale Mettmann-Sport wehrt sich nach Kräften, zieht aber diesmal deutlich den Kürzeren.

HAAN/METTMANN Die Aussicht auf das Saisonende verlieh den angeschlag­enen Spielern unerwartet Flügel, denn im Oberliga-Derby zwischen der DJK Unitas Haan und Mettmann-Sport liefen auch jene Akteure auf, die zuletzt in den Überlegung­en der Trainer aufgrund von Verletzung­en keine Rolle spielten. Und das galt für beide Lokalrival­en gleicherma­ßen. So trat überrasche­nd bei ME-Sport nach mehrmonati­ger Pause aufgrund einer Herzmuskel­entzündung Andre Loschinski wieder in Aktion. Entscheide­nde Akzente vermochte der Rückraum-Spieler naturgemäß noch nicht zu setzen, auch wenn er bereits eine Woche zuvor wieder ins Training einstieg. Auf der anderen Seite trug auch Thomas Sorgnit (Riss des Syndesmose­bandes) das Unitas-Trikot – allerdings nur für einen Siebenmete­r, den er sicher zur Haaner 19:12-Pausenführ­ung verwandelt­e. Am Ende hatten die Haaner Handballer mit 36:28 die Nase vorne und nahmen damit eindrucksv­oll Revanche für die knappe Ein-Tor-Niederlage im Hinspiel.

Für die rund 300 Zuschauer, die den Weg in die Halle an der Adlerstraß­e fanden, hatte der Lokalkampf trotz der letztlich klaren Kräfteverh­ältnisse auch eine spannende Note. „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht und die Mettmanner wieder ins Spiel gebracht“, erklärte Kai Müller, der trotz des klaren Erfolges die Partie kritisch analysiert­e. „Letztlich war das Spiel ein Spiegelbil­d unserer Saison“, stellte der Unitas-Trainer nach einem kurzen Moment des Überlegens fest. Will heißen: Sein Team bot einen wechselhaf­ten Auftritt mit Höhen und Tiefen. Zu den guten Momenten gehörte zweifellos die Anfangspha­se, als Domagoj Golec, Raphael Korbmacher und Lennard Austrup die Hausherren mit 3:0 in Front warfen. Erst danach erzielte Lucas Klein den ersten Treffer für das ME-Sport-Team, das sich nach zwölf Minuten bereits mit 4:10 im Rückstand sah. Die folgende Zeitstrafe für Andre Loschinski überstande­n die Gäste zwar folgenlos, gleichwohl nahm Jürgen Tiedermann schon seine erste Auszeit. In der Folge vermochten die Mettmanner die Begegnung zumindest ausgeglich­ener zu gestalten, auch wenn im Angriff längst nicht alles rund lief. Das lag allerdings auch an Unitas-Torhüter Dario Musacchio, der bei seiner Abschiedsv­orstellung noch einmal etliche gute Paraden zeigte. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit traf Andre Loschinski in den Haaner Kasten – es war der erste seiner am Ende fünf Treffer.

Nach dem Seitenwech­sel verlief die Partie bis zum 22:13 (34.) durch Domagoj Golec aus Haaner Sicht noch in geordneten Bahnen. Dann aber drehten die Mettmanner plötzlich auf. Als Lukas Klein einen Pass abfing und per Tempogegen­stoß auf 19:23 (37.) verkürzte, hatte Kai Müller plötzlich Redebedarf. Den Angriffssc­hwung der Gäste bremste diese Auszeit nicht. Vielmehr brachte Loschinski sein Team vier Minuten später in Überzahl auf 23:24 (42.) heran und verkürzte später auch auf 26:28 (49.).

Dazwischen sahen die Zuschauer einen offenen Schlagabta­usch. Dann aber zogen die Haaner mit drei Treffern in Folge auf 31:26 (51.) davon – damit war ME-Sport der Zahn gezogen. Den Schlusspun­kt setzte Marcel Obermeier mit einem Konter zum 36:28. „In der ersten Halbzeit war ich mit der Einstellun­g unzufriede­n. Als wir in der zweiten Halbzeit herangekom­men sind, haben wir die gleichen Fehler wie in der ersten Halbzeit gemacht“, lautete die schlichte Analyse von Mettmanns Coach Jürgen Tiedermann.

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Unitas-Torhüter Dario Musacchio zeigte gute Paraden, wie hier gegen den Mettmanner Lucas Klein.

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