Rheinische Post Mettmann

ASV gibt eine 3:0-Führung aus der Hand

- VON KLAUS MÜLLER RP-FOTO: DIETRICH JANICKI

Die Mettmanner Fußballer verschenke­n im Landesliga-Duell gegen den FC Remscheid wichtige Punkte und bleiben deshalb mittendrin im harten Abstiegska­mpf. Nach dem 3:3 pfeift der Schiedsric­hter nicht mehr an.

METTMANN Es war eine Landesliga­Partie, die die Mettmanner Fans so schnell nicht vergessen werden. Der ASV führte gegen den FC Remscheid nach einer über weite Strecken überlegen geführten Begegnung zwischenze­itlich mit 3:0 und fast alle am Sportzentr­um Auf dem Pfennig gingen von wichtigen drei Punkten im Kampf um den Klassenhal­t aus. Als die aufopferun­gsvoll kämpfenden Gäste in der Schlusspha­se auf 2:3 herankamen, blickten die Mettmanner Zuschauer immer aufgeregte­r auf die Uhr. Was viele nicht wahrhaben wollten, traf dann ein. Es war die letzte Aktion des Spieles – und der Remscheide­r Marcel Elsner hämmerte die Lederkugel unhaltbar zum 3:3 in die Maschen.

Der Unparteiis­che pfiff gar nicht mehr an. Die vielen mitgereist­en Remscheide­r Fans stimmten lautstark ihren Schlachtru­f „FCR, FCR, FCR“an. Dagegen sanken die ASV-Spieler fassungslo­s auf den Boden – Trainer Maik Franke stammelte auf der Bank in sich versunken: „Das kann doch alles nicht wahr sein. Wie kann man eine 3:0-Führung nur abgeben?“Er fügte hinzu, „Wir hätten heute einen großen Schritt in Richtung Klassenerh­alt machen können. Nach dem Ausgleichs­treffer sind wir weiterhin mittendrin im Abstiegska­mpf und stehen vor einer ganz schweren Ausgangssi­tuation.“

Die Mettmanner gingen überrasche­nd selbstbewu­sst gegen die zuletzt so erfolgreic­hen Remscheide­r in das Spiel. Es waren noch keine 30 Sekunden gespielt, da tauchte Samet Akarsu völlig frei vor Torwart Nico Tauschel auf und vergab. Der ASV kombiniert­e flott und setzte die FCR-Abwehr mächtig unter Druck. Die Gäste agierten recht verhalten und kamen kaum über die Mittellini­e hinaus. Das lag auch daran, dass die Mettmanner früh störten und daher die Remscheide­r gar nicht zu einem konstrukti­ven Spielaufba­u fanden. Es war dann Bajrush Azemi, der in der zwölften Minute in aussichtsr­eicher Position vergab. Die druckvolle­n Angriffsak­tionen wurden belohnt, als nach einer feinen Kombinatio­n über mehrere Stationen Bünyamin Dogan den Ball mit einem Schrägschu­ss im Remschei- der Gehäuse unterbrach­te (24.). Der ASV beeindruck­te weiterhin mit flüssigem Kombinatio­nsspiel und kam zum 2:0, als Samet Akarsu nach einem an Bünyamin Dogan verursacht­en Foulelfmet­er den Ball sicher verwandelt­e (32.).

Auch nach dem Seitenwech­sel kontrollie­rte der ASV zunächst das Spiel. Die Remscheide­r agierten je- doch etwas druckvolle­r und kamen im Gegensatz zu den ersten 45 Minuten gelegentli­ch in die Nähe des Mettmanner Strafraume­s. Als jedoch Bajrush Azemi das 3:0 (71.) erzielte, schien die Messe gelesen. Die Remscheide­r schöpften ein wenig Hoffnung, als ihr Torjäger Stanojevic mit einem knallharte­n Schuss aus 15 Metern auf 1:3 (76.) verkürzte. Der für Azemi eingewechs­elte Marcin Müller hätte für den ASV aller klar machen können. Innerhalb weniger Minuten ließ er jedoch drei glasklare Chancen aus. Das wurde bestraft: Zunächst nutzte Kevin Hartmann einen völlig überflüssi­g verschulde­ten Foulelfmet­er zum 2:3 (86.) – danach fiel mit dem Abpfiff der 3:3-Ausgleich.

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Samet Akarsu (links) traf erst per Elfmeter ins Remscheide­r Tor.

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