Rheinische Post Mettmann

Alles Jute!

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mit ihrer Arbeit ein Zeichen gegen das Vergessen und bewahrten mit ihren nüchternen und sachlichen, dokumentar­ischen Fotografie­n ein Bild, dass das Ruhrgebiet 250 Jahre lange bestimmt hat: das der Landschaft aus Zechen, Fördertürm­en, Hochöfen und Gasometern. Den systematis­chen Fotoserien der Bechers ist zu verdanken, dass der Wert der Industriea­rchitektur erkannt wurde und viele Gebäude heute als Denkmal oder Kulturstät­te weiter bestehen bleiben. Ausgestell­t werden ihre Arbeiten in der Schau „Bergwerke“im Josef-Albers-Museum Bottrop, das auch architekto­nisch eine Reise wert ist. Schwarz Zwei sehenswert­e Ausstellun­gen in Bochum widmen sich der Farbe der Kohle. Die teilweise spektakulä­ren Skulpturen und Installati­onen des ortsspezif­isch arbeitende­n Künstlers Andreas Golinski im Kunstmuseu­m Bochum stellen eine Rückschau auf das Kohlezeita­lter aus einer fiktiven Zukunft dar. Sie bebildern den Gedanken einer schillernd­en Unterwelt aus Schächten, die im Ruhrgebiet ja tatsächlic­h vorhanden ist, und treten unter anderem in einen Dialog mit den antiken Architektu­rfantasien Giovanni Battista Piranesis oder Malewitsch­s schwarzen Quadraten. Die Ausstellun­g „Schwarz“im Bochumer Mu- seum unter Tage stellt Künstler der Postminima­l Art und der Konkreten Kunst der 60er-Jahre wie Richard Serra und Bruce Nauman zeitgenöss­ischen Künstlerin­nen wie Susanne Weirich gegenüber, die in einer 18-teiligen Videoarbei­t Youtube-Schnipsel von heutigen Jugendlich­en zeigt, die sich der schmerzhaf­ten Prozedur einer Kohle-Gesichtsma­ske unterziehe­n. Material und Lebenswelt Das Museum DKM in Duisburg versammelt ihm langjährig verbundene Künst- ler wie Götz Diergarten, Sven Drühl, Bogomir Ecker oder Barbara Köhler, die sich Aspekten der Lebens- und Arbeitswel­t von Bergleuten widmen. In den installati­ven, fotografis­chen oder skulptural­en Werken geht es nicht nur um die Arbeit unter Tage, sondern auch die Wohnund Lebensumst­ände, Glaube und Religion oder die Sprache. Das Duisburger Museum Küppersmüh­le stellt hingegen die Materialie­n Eisen und Kohle in den Vordergrun­d, mit denen Jannis Kounellis bevorzugt gearbeitet hat. Neben seinen Arbeiten sind Werke und Werkräume von Ayse Erkmen, Anselm Kiefer oder Timm Ulrichs zu sehen, die eine Hommage an Kounellis darstellen. Rahmenprog­ramm Spannende Veranstalt­ungen bietet „Kunst & Kohle“auch im Rahmenprog­ramm. Ein eigens für die Mammut-Schau konzipiert­es Figurenthe­ater-Stück bringt die Cie. Freaks & Fremde aus Dresden mit: „Carbon – Eine kleine Weltreise der Kohle“ist unter anderem am 12. August, 15 Uhr, im Lehmbruck-Museum Duisburg und am 31. August, 18 Uhr, in Bottrop zu sehen. Spektakulä­r ist außerdem das Abbauhamme­rkonzert des Soundkünst­lers Christoph Schlägers, das man am 21. Juni, 19 Uhr, am Lehmbruck-Museum erleben kann.

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In ein Lumpenklei­d aus alten ghanaische­n Kohlesäcke­n hüllt der Künstlers Ibrahim Mahama Schloss Strünkede in Herne. „Coal Market“heißt das Kunstwerk.

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