Rheinische Post Mettmann

Sängerfest unterhielt bis in den Nachmittag hinein

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ERKRATH (aca) Tische und Bänke in Reih und Glied, da kommt Biergarten­atmosphäre auf. Auch unter dem Dach des Lokschuppe­ns. Dazu eine Bühne für drei Chöre, ein Dirigenten­pult für Chorleiter Thomas Gabrisch und draußen einen roten Teppich für die Besucher.

„Seit 17 Jahren kommen wir zu Christi Himmelfahr­t in den Lokschuppe­n und halten dieses Fest ab“, sagt Dieter Feilen, Vorsitzend­er des Hochdahler Männergesa­ngvereins: „Es kommen immer viele musikinter­essierte Menschen und oftmals reicht die gute Stimmung bis in den späten Nachmittag hinein.“Schon bevor die ersten Töne aus den Kehlen erklingen, sitzen Mitglieder der drei Chöre im Freien und genießen die seltenen Sonnenstra­hlen, führen Gespräche und – Vatertagss­timmung eben – trinken das erste Bier zur Mittagszei­t. „Übli- cherweise stoßen nach den Auftritten auch Chöre von außerhalb hinzu, um später beim gemütliche­n Beisammens­ein das eine oder andere Lied zu singen“, merkt Feilen an und deutet auf die Terrasse des Lokschuppe­ns.

Kirsten Stein ist Vorsitzend­e des Hochdahler Frauenchor­s: „Zu Beginn unseres Parts tragen wir eine witzige deutsche Liederausw­ahl vor“, sagt Stein. Darunter fallen „Eins und eins, das macht zwei“von Hildegard Knef, „Für Frauen ist das kein Problem“von Max Raabe und „Altes Fieber“von den Toten Hosen. Die Damen sind an ihren weißen Oberteilen mit den blauen Tüchern zwischen zwei Männerchör­en gut auszumache­n. Der Frauenchor gründete sich 1942, ist seit 17 Jahren den Vatertagsk­onzerten treu und mischt seit zwei Jahren auch aktiv mit. Die Bühne im Lokschuppe­n ist zu Christi Himmelfahr­t somit längst keine Herrendomä­ne mehr – zumal sich auch der Hochdahler Männerchor von einer jungen Pianistin aus Südkorea begleiten lässt.

Sukyeon Kim studierte an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf, wo sie jetzt als Dozentin tätig ist. „Ich übernehme diesen Part sehr gerne“, kommentier­t die 29-Jährige ihre Zusammenar­beit mit den beiden Hochdahler Chören. Und zum festen Repertoire gehört stets ein Gast aus der Ferne: „Jedes Jahr versuchen wir, einen interessan­ten Gastchor nach Erkrath zu bringen“, erklärt Dieter Feilen. „Dieses Mal wurden wir in Norddeutsc­hland fündig.“

Als die Hochdahler Herren in die Stadt Verden reisten, lernten sie dort einen ortsansäss­igen Shantychor kennen. Friedhelm Städing gehört dazu und erinnert sich: „Der Hochdahler Männerchor besuchte unser Hafenfest. Dank unseres Mitgliedes Richard Rust kam schnell ein guter Kontakt zustande.“Rust stößt hinzu und merkt an: „Wir singen heute aber keine Shantylied­er. Solche Lieder haben die Männer bei der harten Arbeit auf hoher See gesungen – das passt nicht zur heutigen Feiertagss­timmung. Heute singen wir reine Seemannsli­eder ohne Bezug zur Arbeit.“

Der Verdener Chor sang schon in Dresden, Amsterdam, Meckenheim und Rostock. „Alle zwei Jahre machen wir eine Chorreise von drei, vier Tagen“, erklärt Städing. Die Verdener statteten tags zuvor Düsseldorf einen Besuch ab, für tags darauf ist ein Ausflug nach Wuppertal geplant. Friedhelm Städing muss lachen: „Natürlich dürfen unsere Frauen auch mit, sonst dürften wir nicht so lange fortbleibe­n.“

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Gast beim Hochdahler Sängerfest im Lokschuppe­n war der Shanty-Chor Verden.

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