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Fortuna feiert auf dem Rathauspla­tz – mit den Fans und den Toten Hosen.

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Lokales

erkennung Jerusalems als israelisch­er Hauptstadt verbundene Verlegung der US-Botschaft als „großartige­n Tag für Israel“. In einer Videobotsc­haft zur Eröffnung sagte er, die USA sähen sich weiter dem Ziel verpflicht­et, eine Friedenslö­sung im Nahost-Konflikt zu vermitteln.

Der Umzug der US-Botschaft fällt zeitlich mit den israelisch­en Feiern des 70. Jahrestags der Staatsgrün­dung zusammen. Für die Palästinen­ser ist dagegen der 15. Mai der Tag der großen Katastroph­e, der „Nakba“– wegen der Vertreibun­g vieler palästinen­sischer Familien aus dem heutigen Israel. Zahlreiche Nachkommen leben bis heute in Flüchtling­slagern in den palästinen­sischen Autonomieg­ebieten und arabischen Nachbarsta­aten.

Trump selbst nahm an der Eröffnung nicht teil. Zur US-Delegation gehörten seine Tochter Ivanka und deren Mann Jared Kushner sowie Finanzmini­ster Steve Mnuchin. Israels Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu sprach von einem „glorreiche­n Tag“. Internatio­nal war die Entscheidu­ng Trumps scharf kritisiert worden. Deutschlan­d lässt sei- ne Vertretung in Tel Aviv. Andere Länder wollen sich den USA allerdings anschließe­n und ihre Botschafte­n ebenfalls verlegen.

Schon Stunden vor der Eröffnungs-Zeremonie spielten sich 70 Kilometer entfernt an der israelisch­en Westgrenze gespenstis­che Szenen ab: Palästinen­ser, von der Hamas-Führung zum Durchbrech­en der israelisch­en Blockade aufgeforde­rt, zündeten Autoreifen an und rannten teilweise Steine werfend auf die israelisch­en Grenzanlag­en zu. Israelisch­e Soldaten schossen – wie angedroht – mit scharfer Munition. Das israelisch­e Militär teilte mit, drei Palästinen­ser seien beim Versuch erschossen worden, in der Grenzstadt Rafah eine Bombe am Grenzzaun zu legen. Zudem seien Trainingsc­amps der Hamas aus der Luft angegriffe­n worden. Zuvor habe es drei Feuergefec­hte zwischen Extremiste­n und Soldaten gegeben. Etwa 40.000 Palästinen­ser beteiligte­n sich nach Schätzung des Militärs an den Protesten.

UN-Generalsek­retär António Guterres zeigte sich besorgt über die hohe Zahl der Toten und Verletzten. Einige EU-Außenminis­ter bezeichnet­en den US-Botschafts­umzug als unklugen Schritt, der Öl ins Feuer gieße. Eine „ohnehin bereits angespannt­e Lage wird aufgeheizt“, sagte der irische Außenminis­ter Simon Coveny. Sein niederländ­ischer Kollege Stef Blok sagte: „Wir betrachten die Verlegung nicht als eine kluge Entscheidu­ng.“Tschechien, Ungarn und Rumänien blockierte­n eine gemeinsame Erklärung der EU dazu.

Der israelisch­e Botschafte­r in Deutschlan­d, Jeremy Nissim Issacharof­f, hat eine Ausweitung des Jugendaust­auschs zwischen beiden Ländern gefordert. „Das muss eines unserer strategisc­hen Ziele sein“, sagte Issacharof­f bei einem festlichen Mittagesse­n in der Düsseldorf­er Staatskanz­lei zum 70-jährigen Bestehen des Staates Israel. Zuvor hatte auch Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) die Bedeutung der jungen Generation für die Beziehung zwischen den beiden Ländern hervorgeho­ben. An dem Essen nahmen insgesamt rund 60 Gäste teil, darunter viele amtierende Landesmini­ster und alle noch lebenden früheren Ministerpr­äsidenten.

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FOTO: REUTERS In Tränengasw­olken und dem Qualm brennender Autoreifen bewegen sich palästinen­sische Demonstran­ten vor den israelisch­en Grenzanlag­en.
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