Rheinische Post Mettmann

Ein Mann für knifflige Fälle

- VON REGINA GOLDLÜCKE

In der neuen ARD-Serie „Falk“spielt Fritz Karl einen unkonventi­onellen und exzentrisc­hen Juristen.

DÜSSELDORF Im Vorspann zur Serie streift er sich bunte Socken über und schlüpft in ein Samtjacket­t. Die Krawatte gemustert, die Weste kariert. Ein Dandy – und damit sicher kein Anwalt üblicher Sorte. Besonders, wenn er dann noch sagt: „Ich kann nicht mit Menschen. Und mit Mandanten schon gar nicht.“

Im neuen Sechsteile­r „Falk“, der ab heute in der ARD zu sehen ist, spielt Fritz Karl einen unkonventi­onellen Juristen mit einem ganzen Sack voller Marotten. Seine Düsseldorf­er Kanzlei hat er verlassen und stattdesse­n ein Nobel-Restaurant eröffnet. Das steht bald vor der Pleite, deshalb kehrt er notgedrung­en zurück zu „Offergeld und Partner“. Würde er einige knifflige Fälle übernehmen, so der Deal des Seniorchef­s, bekäme er mit seiner Hilfe das Lokal wieder. In der Kanzlei hat inzwischen dessen Tochter Sophie (wunderbar kühl: Mira Bartuschek) das Kommando übernommen und zeigt sich wenig begeistert von dem exzentrisc­hen Kollegen.

In seinem ersten Fall bekommt es Falk mit einem Ministerpr­äsidenten zu tun, der heimlich Strapse trägt. In Folge zwei versucht er einen 42-jährigen Nesthocker aus dem Elternhaus zu vertreiben. In Folge drei verliebt er sich, kämpft mit seiner Angst vor Alzheimer und gibt einem zerstritte­nen Paar den kuriosen Auftrag, ein Badezimmer­schränkche­n zusammen zu bauen.

Falk, der Mann ohne Vornamen, sei ein durch und durch empathisch­er Mensch und könne sich gut in andere einfühlen, behauptet Fitz Karl. Der Österreich­er (50) hatte erst gezögert, ob er sich vor den Karren einer Serie spannen lassen sollte. Die Entscheidu­ng fiel mit der Gewissheit, an der Gestaltung seiner Figur maßgeblich mitwirken zu können.

„Falk“unterhält sehr gut und ist vortreffli­ch besetzt. Beim WDR ist man stolz auf den Sechsteile­r. Wenn die Zuschauer ihn ebenfalls mögen, dürften weitere Staffeln gesichert sein. „Wir haben den Serienstie­r bei den Hörnern gepackt“, schwärmt Fernsehdir­ektor Jörg Schönenbor­n. Dramatisch­er klingt es bei Produzenti­n Bea Schmidt: „Falk ist ein Suchender, der den Schmerz in sich trägt, sensibel, sperrig und mit einer eigenen Vorstellun­g von der Welt.“

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FOTO: ARD Anwalt Falk ist ein Dandy, schätzt gutes Essen und hat deshalb ein Restaurant eröffnet, das leider nicht gut läuft. Deshalb muss er in seinen angestammt­en Beruf zurückkehr­en.

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