Rheinische Post Mettmann

Mitsingkon­zert – so macht Kirche den Besuchern Spaß

- VON THOMAS PETER

ERKRATH Das gab es schon lange nicht mehr: Der Chor Saitenwind lud jetzt zu einem Mitsing-Konzert in die Katholisch­e Kirche St. Johannes ein. Bisher hatte es außerhalb der Gottesdien­ste erst ein Konzert gegeben, damals in der Stadthalle. Jetzt war der stimmungsv­oll bunt beleuchtet­e Kirchenrau­m voll besetzt, im Umkreis von 100 Metern gab es keinen freien Parkplatz mehr. „Zuhören ist schön, Mitsingen noch schöner“begrüßte Chorleiter­in Maria Bennemann die Gäste und ge- stand, „ein bisschen aufgeregt“zu sein. Das Konzert stand unter dem Motto „Jeder Mensch braucht einen Engel“, was auch auf den Muttertag anspielte. Doch es muss nicht immer die Mutter sein. „Mit wem sind sie heute hier?“fragte Bennemann. Vielleicht sei man mit seinem Bruder gekommen, vielleicht mit einem guten Freund oder einer Arbeitskol­legin. „Manche Menschen wissen nicht, wie gut es tut, sie einfach nur zu sehen.“

Die Lieder waren alle zumindest religiös angehaucht, wenn sie nicht gar ausdrückli­ch den Herrn lobten: „You are lovely, you are mighty“oder „Bete den König an“. Der Chor zeigte sein ganzes Können, mit Vorsänger und Echo oder gleich im Kanon. Das Publikum dankte es mit kräftigem Applaus und klatschte streckenwe­ise auch da mit, wo es selbst nicht mitsang. Nach „Komm und lobe den Herrn“, das auf der Melodie von „Engel auf den Feldern singen“aufbaut, ging es richtig los: Die Gäste sollten die zwei einfachen Zeilen „Who’s side are you leaning on | I’m leaning on the Lord’s side“mitsingen und dabei auch körperlich aktiv werden.

So wurde bei jedem „leaning“nach links und rechts geschunkel­t, bei „who’s side are you jumping on“auf der Stelle gehüft und bei „hugging“gar der Nebenmann umarmt. So macht Kirche Spaß, fanden augenschei­nlich alle Anwesenden, die viel lachten. Der Chor will in Zukunft wieder öfter auftreten und sucht zur Verstärkun­g noch Bässe und Tenöre.

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