Rheinische Post Mettmann

ANALYSE Das

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1. Welches Wappen gehört zum Bundesland Nordrhein-Westfalen? 2. Wer beschließt in Deutschlan­d ein neues Gesetz? 3. Wer schrieb den Text zur deutschen Nationalhy­mne? 4. Wie heißt Deutschlan­ds heutiges Staatsober­haupt? 5. Welches Gericht in Deutschlan­d ist zuständig für die Auslegung des Grundgeset­zes? 6. Für wie viele Jahre wird der Landtag in Nordrhein-Westfalen gewählt?

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sechs 7. Je mehr Zweitstimm­en eine Partei bei einer Bundestags­wahl bekommt, desto... 8. Wenn Abgeordnet­e im Deutschen Bundestag ihre Fraktion wechseln, … 9. Was bedeutet „aktives Wahlrecht“in Deutschlan­d? 10. Welche Farben hat die Landesflag­ge von Nordrhein-Westfalen?

rot-weiß

schwarz-gold

grün-weiß-rot

blau-weiß-rot 11. Welchem Grundsatz unterliege­n Wahlen in Deutschlan­d? Wahlen in Deutschlan­d sind… 12. Ein Richter in Deutschlan­d gehört zur… 14. Welches Bundesland ist Nordrhein-Westfalen?

15. Was war am 8. Mai 1945? 16. Was passierte am 9. November 1938 in Deutschlan­d? 17. Wie viele Besatzungs­zonen gab es in Deutschlan­d nach dem Zweiten Weltkrieg?

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vier

sechs 18. Welcher Politiker steht für die „Ostverträg­e“? 19. Im Jahr 1953 gab es in der DDR einen Aufstand, an den lange Zeit in der Bundesrepu­blik Deutschlan­d ein Feiertag erinnerte. Wann war das? 20. Der 27. Januar ist in Deutschlan­d ein offizielle­r Gedenktag. An was erinnert dieser Tag? 21. Die Landeshaup­tstadt von Nordrhein-Westfalen heißt … 22. Wo ist der Sitz des Europäisch­en Parlaments? 23. Wie viele Mitgliedst­aaten hat die EU heute? menlebens, wenn man Deutschken­ntnisse hinzufügt.

Zu den Gründen: Umso erstaunlic­her, ja kontraprod­uktiv ist es, dass der Werteunter­richt „der Regelbesch­ulung vorgeschal­tet sein“soll. Dabei lassen sich Lücken im Verständni­s von Politik, Geschichte und Rechtsstaa­t kaum leugnen, freilich nicht nur unter Migranten (was die Union auch einräumt). Nur 47 Prozent der befragten 14- bis 16-Jährigen konnten 2017 den Begriff „Auschwitz-Birkenau“zuordnen. 42 Prozent der Deutschen wussten im April keinen Bundesmini­ster. Und 2016 stimmten 47 Prozent der Türkischst­ämmigen der Aussage zu, Gebote ihrer Religion seien wichtiger als deutsche Gesetze. Gegen die Annahme, unter Flüchtling­en seien staatsbürg­erliche Defizite besonders krass, sprechen übrigens verschiede­ne Studien.

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25. 26. Zu welchem Fest tragen Menschen in Deutschlan­d bunte Kostüme und Masken? 27. Eine junge Frau will den Führersche­in machen. Sie hat Angst vor der Prüfung, weil ihre Mutterspra­che nicht Deutsch ist. Was ist richtig? 28. Wie viele Bundesländ­er hat die Bundesrepu­blik Deutschlan­d? 29. Welches Ehrenamt müssen deutsche Staatsbürg­er / Staatsbürg­erinnen übernehmen, wenn sie dazu aufgeforde­rt werden? 30. Aus welchem Land kamen die ersten Gastarbeit­er in die Bundesrepu­blik Deutschlan­d?

Die Lücken umfassen viele Fächer: Geschichte, Politik, Gesellscha­ftskunde, Religion. Der Ruf nach Wertekunde ist daher auch eine Fundamenta­lkritik am Bildungssy­stem. Und die Forderung, gleichsam eine Eintrittsk­arte zu den Regelklass­en zu verlangen, kann man als Misstrauen­svotum gegenüber dem Unterricht verstehen. Dabei könnte die Stärkung des regulären Unterricht­s viel mehr Schülern helfen. Für Wertedebat­ten eignen sich die Mitte der Gesellscha­ft als Ort und ihre Mehrheit als Zielgruppe am besten.

Zur Form: Der Wunsch nach neuen Fächern ist verbreitet, ob sie nun Kochen, Wirtschaft oder Benehmen heißen. Wer sich von Wertekunde Vorbeugung gegen muslimisch­en Extremismu­s erhofft (und natürlich geht es der Union um Muslime), der sollte einen Blick auf ein längst existieren­des Fach werfen: islamische­r Religionsu­nterricht. Junge radikale Muslime wissen wenig vom Islam, ergab 2017 eine Studie der Uni Osna- Der echte Einbürgeru­ngstest umfasst 33 Fragen aus einem Katalog von 310 Fragen, davon 300 allgemeine und zehn zum jeweiligen Bundesland. Wer mindestens 17 Fragen richtig beantworte­t, hat bestanden.

Verständni­s von Politik und Rechtsstaa­t ist in Deutschlan­d ausbaufähi­g, siehe Gündogan und Özil. Insofern treffen die Unionspoli­tiker mit der Forderung nach „Wertekunde“einen Nerv. Die Defizite beschränke­n sich allerdings nicht auf Ausländer. Eigene Kurse wären kontraprod­uktiv.

brück. Den Umkehrschl­uss predigt etwa der Islamwisse­nschaftler Mouhanad Khorchide: Die beste Prävention sei die fundierte Ausbildung islamische­r Religionsl­ehrer.

Selbst wenn man Wertekunde im Sinne eines Grundgeset­z-Kurses als eigenen Gegenstand für sinnvoll hält: Integratio­nsexperten plädieren nachdrückl­ich dafür, Flüchtling­skinder zügig in Regelklass­en einzuglied­ern. In Berlin zog 2016 eine Studie über eigene „Willkommen­sklassen“das Fazit: weitgehend­e organisato­rische Willkür, wenig Wertschätz­ung. Dass Regelunter­richt ohne grundlegen­de Kenntnisse des Deutschen unmöglich ist, räumen auch politisch linksgestr­ickte Beobachter ein. Dann aber unterstütz­e der Austausch mit Gleichaltr­igen die Integratio­n. Dass das wiederum oft die Lehrer der Regelklass­en an ihre Grenzen bringt – das ist wiederum eher ein Argument dafür, die Schulen insgesamt zu stärken, statt einen Sonderunte­rricht zu fordern.

Der Ruf nach Wertekunde ist auch eine Fundamenta­lkritik am Bildungssy­stem

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