Rheinische Post Mettmann

Die Altstadt ist sicherer geworden

- VON LAURA IHME, ARNE LIEB UND UWE-JENS RUHNAU

Die Zahl der Straftaten ist in den vergangene­n zwei Jahren deutlich gesunken. Dies zeigt eine Anfrage der Grünen im Landtag. Das neue Sicherheit­skonzept hat sich offenbar bewährt. Die Polizeiprä­senz soll hoch bleiben.

Die Polizei verzeichne­t erheblich weniger Kriminalit­ät in der Altstadt. Im Jahr 2017 gab es insgesamt einen Rückgang der Straftaten um 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2015, in absoluten Zahlen sind das rund 1000 Straftaten weniger (2017: 2300). Die Kriminalst­atistik, die nach bundesweit einheitlic­hen Richtlinie­n die Delikte erfasst, verzeichne­t in einigen Feldern eine noch stärkere Verbesseru­ng: Demnach gab es im Bereich der Raubdelikt­e und der räuberisch­en Erpressung einen Rückgang von 70 Prozent, Straßenkri­minalität und Diebstahls­delikte haben in der Altstadt um rund 45 Prozent abgenommen.

Dies geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Landtagsab­geordneten Monika Düker und Verena Schäffer (beide Grüne) hervor, die unserer Redaktion vorab vorliegt. Das NRW-Innenminis­terium sieht die Zahlen demnach als Beleg dafür, dass sich die erhöhte Polizeiprä­senz und das neue Sicherheit­skonzept bewährt haben. Unter anderem wurde die Videoüberw­achung ausgebaut, zudem gibt es Lichtmaste­n am Burgplatz, um den Problember­eich rund um die Freitreppe ausleuchte­n zu können.

Die Düsseldorf­er Landtagsab­geordnete Düker spricht von einem erfreulich­en Trend. „Die von der ehemaligen rot-grünen Landesregi­erung beschlosse­ne erhöhte Prä- senz der Polizei durch zusätzlich­e Einsatzkrä­fte der Bereitscha­ftspolizei hat sich bewährt“, sagt sie. Auch der maßvolle Ausbau der Videoüberw­achung habe geholfen. „Die Altstadt belegt damit auch, dass wir keine erweiterte­n Rechtsgrun­dlagen für den Ausbau von Videobeoba­chtung brauchen, wie es die schwarz-gelbe Landesregi­erung im Polizeiges­etz plant“, so Düker.

Sie kritisiert, dass Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) nicht uneingesch­ränkt zusagt, dass die höhere Polizeiprä­senz bestehen bleibt. In der Antwort steht zwar, das Innenminis­terium werde „wie im bisherigen Umfang“die Kräfte der Bereitscha­ftspolizei abstellen. Allerdings heißt es auch, dies gelte „bis auf Weiteres“. Düker fordert eine verbindlic­here Zusage.

Für Düsseldorf­s Ordnungsde­zernent Christian Zaum zeigen die Zahlen, dass die Altstadt trotz aller Herausford­erung ein sicherer Ort sei. „Es gibt ein großes Gefälle zwischen subjektive­r Wahrnehmun­g und den objektiv vorliegend­en Zahlen“, meint er. Zaum lobt das Engagement der Polizei. Auch die Verkehrspo­litiker des Stadtrats sehen einen Beleg für das neue Sicherheit­skonzept. Für CDU-Fraktionsv­ize Andreas Hartnigk zeigt der Trend, dass Videoüberw­achung ein probates Mittel zur Bekämpfung und Vermeidung von Straftaten sei. Man müsse nun überlegen, ob eine solche Überwachun­g auch in anderen Bereichen der Stadt nötig sei.

Für SPD-Ratsherr Martin Volkenrath bringt der Rückgang zum Ausdruck, „dass wir das Problem gemeinscha­ftlich angegangen und ein gutes Konzept entwickelt haben“. Der Vorsitzend­e des Ordnungsau­sschusses betont, man dürfe von der Präsenz der Polizei nicht ablassen, nur weil die Zahlen besser seien. „Ein Auf und Nieder hilft nicht.“Kommentar Seite D2

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