Rheinische Post Mettmann

INFO Franz Hagemanns Leben in Stationen

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Geboren am 24. Juli 1885 in Lüneburg. Seit 1918 Staatsanwa­lt, seit 1926 Oberstaats­anwalt beim Landgerich­t in Köln. Werdegang Am 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei. 1934 wurde er zum Generalsta­atsanwalt in Königsberg ernannt und kam 1937 in gleicher Funktion nach Düsseldorf. 1945 verhaftet, war er bis 1946 in alliierter Internieru­ngshaft. Ein Entnazifiz­ierungsaus­schuss stufte ihn in die Kategorie IV („Mitläufer“) ein. Ruhestand Am 1. Juli 1948 ging er in den Ruhestand. Seit 1969 galt er als „verhandlun­gsunfähig“. Amnestie‘. Es sind die Greise der reichsdeut­schen Justiz – Trauma westdeutsc­her Strafverfo­lger. 21 Jahre nach dem Untergang des Führer-Staates macht sich die Justiz verhaltene­n Schrittes an die Bewältigun­g der Vergangenh­eit. Anfang letzten Monats ist in Limburg die gerichtlic­he Voruntersu­chung gegen ehemalige Chefpräsid­enten an Oberlandes­gerichten und Generalsta­atsanwälte eröffnet worden. Es stehen im Verdacht der Beihilfe zum Mord: u.a. […] der Generalsta­atsanwalt Franz Hagemann, 81 […]. Der Gruft näher als der Haft, hat jedoch kaum einer aus dieser alten Garde das Strafgeric­ht der Demokratie, eher schon das jüngste Gericht zu fürchten.“Bauer verstarb 1968, Hagemann galt als nicht mehr verhandlun­gsfähig. Das Verfahren wurde 1970 eingestell­t. Er starb 1972 in Karlsruhe.

Der Historiker Bastian Fleermann leitet die Mahn- und Gedenkstät­te.

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