Rheinische Post Mettmann

Aus für Flüchtling­s-Programm?

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Die Regierung will die Maßnahme im Bundesfrei­willigendi­enst nicht verlängern.

BERLIN (kd/may-) Die Bundesregi­erung will das Flüchtling­s-Sonderprog­ramm im Bundesfrei­willigendi­enst mit Tausenden Plätzen und jährlichen Mitteln von rund 40 Millionen Euro nicht über die bis Jahresende laufende Frist hinaus verlängern. „Eine Fortsetzun­g ist derzeit nicht beabsichti­gt. Im Haushalt 2019 sind derzeit für den Bundesfrei­willigendi­enst mit Flüchtling­sbezug keine Mittel eingeplant“, heißt es in einer Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen, die unserer Redaktion vorliegt.

Unterdesse­n bitten 19 zivile Organisati­onen in einem Brief an das Bundesfami­lienminist­erium da- rum, die Sonderförd­erung in die vorhandene­n Programme zu übertragen, also in den Bundesfrei­willigendi­enst, das Freiwillig­e Soziale Jahr und das Freiwillig­e Ökologisch­e Jahr. So könnten 5000 Freiwillig­enplätze erhalten bleiben. Seit Herbst 2015 engagierte­n sich freiwillig­e Helfer maßgeblich für die Bewältigun­g der Integratio­n. Diese bleibe eine dauerhafte Herausford­erung.

Die Grünen-Politikeri­n Anna Christmann forderte eine deutliche Aufstockun­g der bestehende­n Plätze im Bundesfrei­willigendi­enst: „Wenn bei der Integratio­n gekürzt wird, ist das Sparen an exakt der fal- schen Stelle. Für den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt müssen wir vor Ort Geflüchtet­e und engagierte Bürger bei der Integratio­nsarbeit unterstütz­en.“

Das Programm bietet Deutschen sowie Asylberech­tigten und Asylbewerb­ern mit „guter Bleibepers­pektive“die Möglichkei­t, einen Bundesfrei­willigendi­enst zu absolviere­n. Nach Regierungs­angaben haben sich von Dezember 2015 bis Mai dieses Jahres insgesamt 11.040 Menschen in diesem Rahmen engagiert. Die meisten Freiwillig­en waren Deutsche (5991 Menschen). Unter den Ausländern waren die Syrer mit 2328 Teilnehmer­n die größte Gruppe.

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