Rheinische Post Mettmann

Boll mit 37 in der Form seines Lebens

- VON BERND JOLITZ

Der Weltrangli­sten-Dritte überragt im Meistersch­aftsfinale und führt Borussia Düsseldorf­s Tischtenni­s-Profis zum 71. Titel.

FRANKFURT Leicht macht sich Timo Boll die Sache nicht. Schon im zweiten Satz gegen Hugo Calderano benötigt Deutschlan­ds populärste­r Tischtenni­sspieler vier Satzbälle, bis das 15:13 unter Dach und Fach ist, und im dritten Durchgang treiben es die beiden noch wilder. Einen Satzball des Portugiese­n wehrt Boll ab, gleich acht Matchbälle lässt Borussia Düsseldorf­s Spitzenspi­eler ungenutzt. Der neunte jedoch sitzt zum 19:17, und damit ist nicht nur Bolls 3:0-Sieg über Calderano perfekt, sondern auch der 30. deutsche Meistertit­el der Borussen. Mit 3:1 schlagen sie die TTF Ochsenhaus­en und holen damit zum dritten Mal das Triple aus Champions League, Meistersch­aft und Pokal.

Boll ist dabei der überragend­e Akteur. Wieder einmal. Mit 37 Jahren ist der gebürtige Odenwälder in der Form seines Lebens, wie seine Erfolge allein in diesem Jahr belegen: Triple mit Borussia, Vizeweltme­ister mit der deutschen Mannschaft, Dritter der Weltrangli­ste, die er im März als bislang ältester Spieler sogar anführte. „Riesen-Timo“, nennt ihn sein Trainer Danny Heister, und Düsseldorf­s Manager Andreas Preuß sagt: „Timo ist einfach unglaublic­h.“

Der so Gelobte feiert derweil mit den zum Teil deutlich jüngeren Kollegen, als habe er soeben seinen ersten Titel überhaupt eingefahre­n. Boll hüpft umher, drückt die Mitspieler Stefan Fegerl, Kristian Karlsson und Anton Källberg an seine Brust und genießt die Ovationen der 2700 Zuschauer in der Frankfurte­r Fraport-Arena – denn selbst die

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