Rheinische Post Mettmann

VfB 03 erzielt fünf Treffer – und verliert

- VON BIRGIT SICKER

Kapitän Stefan Schaumburg bereitet drei Tore vor und ist selbst zweimal erfolgreic­h. Das reicht den Hildener Fußballern letztlich nicht, um bei der SSVg Velbert zumindest einen Zähler einzufahre­n – der Oberliga-Rivale gewinnt noch mit 6:5.

HILDEN Es war eine Oberliga-Partie, in der beide Kontrahent­en zur Freude der Zuschauer nicht mit Toren geizten. „So ein Ergebnis habe ich noch nicht erlebt – außer, wenn die Entscheidu­ng im Elfmetersc­hießen fiel“, stellte Michael Kulm fest. „Beide Mannschaft­en kämpften mit offenem Visier“, erklärte der Teammanage­r des VfB 03. Zugleich legte er aber den Finger in die Wunde: „Die Spieler haben den notwendige­n Ehrgeiz und die letzte Konsequenz in der Defensive vermissen lassen. Man hat gemerkt, dass beide Mannschaft­en ohne Druck in die Partie gegangen sind.“Am Ende setzte sich die SSVg Velbert zum Leidwesen der Hildener Fans mit 6:5 (4:3) durch. „Leider hatten wir ein Tor zu wenig – ein Unentschie­den wäre verdient gewesen,“sagte Kulm. Immerhin bewiesen die Gäste Kampfgeist, holten sogar einen Zwei-Tore-Rückstand auf.

Die Anfangspha­se stand jedoch ganz im Zeichen der Velberter. Nach einem Freistoß profitiert­e Aliosman Aydin von der mangelnden Zuordnung in der Hintermann­schaft des VfB 03 – der SSVg-Angreifer hatte genügend Raum und schob unbedrängt zur Führung ein (9.). Nur zwei Minuten später erhöhte Michael Smykacz auf 2:0. Dem Treffer ging ein Ballverlus­t von Fabian zur Linden im Hildener Spielaufba­u voraus. Die Velberter nutzten die Gelegenhei­t – Smykacz verwertete einen Steilpass durch die VfB-Abwehr zum 2:0.

Eine Viertelstu­nde später war die Begegnung aber wieder offen. Nach einem Foul an Said Harouz trat Stefan Schaumburg zum Freistoß an und bewies gute Tagesform: Der VfB-Kapitän zirkelte das Leder unhaltbar ins linke untere Eck und verkürzte auf 1:2 (22.). Fünf Minuten danach verwertete Justin Härtel eine präzise Schaumburg-Ecke per Kopf zum 2:2. Nach einem tollen Solo von Härtel und anschließe­nder Hereingabe hatte Pascal Weber den nächsten Hildener Treffer auf dem Fuß, scheiterte aber aus spitzem Winkel. Gleich danach eroberte sich der Stürmer jedoch den Ball zurück und flankte auf die offene linke Seite – mit einem sehenswert­en Flugkopfba­ll brachte Schaumburg den VfB 03 mit 3:2 (37.) in Führung. Noch vor der Pause schlugen die Velberter aber zurück. Nach einem Eckball mangelte es der Gäste-Abwehr an der notwendige­n Konzentrat­ion. Smykacz hatte erneut zu viel Platz und glich zum 3:3 (44.) aus. Gleich nach dem Wiederanpf­iff verloren die Hildener den Ball. Ein Steilpass landete bei Aydin, der an VfB-Keeper Marvin Oberhoff vorbei zur 4:3-Führung der Gastgeber einschob. Zwei Tore kurz vor der Pause zu kassieren, ist schwere Kost.

Nach dem Seitenwech­sel wollte die Mannschaft von Marcel Bastians kompakter und stabiler stehen, doch die guten Vorsätze waren schnell Makulatur. Nur vier Minuten waren absolviert, da erhöhte Ay- din nach einer schönen Kombinatio­n mit seinem dritten Treffer in dieser Partie auf 5:3 – und erneut sahen sich die Gäste mit zwei Toren im Rückstand. Gleichwohl gaben sie nicht auf. Einen Eckball des an diesem Tag überragend aufspielen­den Schaumburg verwertete Manuel Schulz mit einem Schuss aus der Drehung zum 4:5 (66.). Nach einem Foul an Zissis Alexandris kam der Freistoß von Schaumburg zu Florian Grün, der im richtigen Moment einlief und den Ball zum 5:5 (75.) einköpfte. Das VfB-Team war schon auf ein Remis eingestell­t, als der Velberter Pascale Talarski noch zum entscheide­nden 6:5 (88.) traf.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Stefan Schaumburg (rechts) zeigte sich in Velbert in glänzender Spiellaune, sein Team blieb aber ohne Punkte.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Stefan Schaumburg (rechts) zeigte sich in Velbert in glänzender Spiellaune, sein Team blieb aber ohne Punkte.

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