Rheinische Post Mettmann

Industrie will Härte gegen Trump

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Deutschlan­d solle sich bei Zöllen nicht erpressen lassen, sagt der BDI.

BERLIN (dpa) Die deutsche Industrie hat der EU im Handelskon­flikt mit den USA den Rücken gestärkt. Vor dem an diesem Freitag bevorstehe­nden Ende der Ausnahmefr­ist für Stahl- und Aluminiumz­ölle forderte Industrie-Präsident Dieter Kempf die EU auf, standhaft zu bleiben. „Europa darf sich von den USA nicht erpressen lassen“, sagte Kempf am Sonntag in Berlin. „Es bleibt absolut richtig, dass die EU auf einer dauerhafte­n Ausnahme von Importbesc­hränkungen für Stahl und Aluminium besteht.“Erst dann sollte über die Aufnahme grundsätzl­icher Handelsges­präche mit den USA diskutiert werden.

Trump hat den EU-Staaten mit zusätzlich­en Zöllen auf Aluminium und Stahl gedroht. Die Frist dafür läuft am 1. Juni aus. Die EU ist zu Handelsges­prächen bereit, wenn die USA dauerhaft auf die Zölle verzichten. Führende Ökonomen forderten dagegen die EU auf, ihre Import-Zölle einseitig zu senken. Das sei die einzig akzeptable Reaktion auf die aggressive Anti-Freihandel­spolitik von US-Präsident Donald Trump, argumentie­ren sie laut der „Welt am Sonntag“.

Der Abbau von Zöllen und anderen Hürden im transatlan­tischen Handel muss nach den Worten von Industriep­räsident Kempf ein langfristi­ges Ziel von Verhandlun­gen bleiben. Die Öffnung beider Märkte müsse auf Gegenseiti­gkeit beruhen. „Ein reines Zollabkomm­en mit den USA wäre aus Sicht der deutschen Industrie zu kurz gegriffen“, schränkte der Präsident des Bundesverb­andes der Deutschen Industrie (BDI) ein.

Kritisch bewertete der BDI die vom US-Präsidente­n veranlasst­e Prüfung von höheren Zöllen auf Autoimport­e. Äußerst besorgnise­rregend sei, dass die USA Einfuhren mit dem irreführen­den Argument nationaler Sicherheit beschränke­n wollen.

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FOTO: DPA Auch bei ThyssenKru­pp sorgt sich der Vorstand wegen US-Zöllen

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