Rheinische Post Mettmann

Ein Koffer für das ganze Leben

- VON ALEXANDER CARLE RP-FOTO: DIETRICH JANICKI

Ihre Mitmach-Aktion soll Kindern Materialie­n mit hoher immateriel­ler Symbolkraf­t entgegenbr­ingen.

METTMANN „Diese Koffer sind Symbole für das Leben“, leitet Irina Wistoff ein und zeigt im Johannesha­us kleine Gepäckstüc­ke, die es gleich zu befüllen gilt. Zu den Gästen zählen Ute Stöcker, stellvertr­etende Bürgermeis­terin von Mettmann, Sozialdeze­rnentin Ute Piegeler, Pfarrer Herbert Ullmann mit Kirchenvor­standsmitg­lied Dirk Wermelskir­chen sowie Caritas-Bereichsle­iter Klaus Faulhaber-Birghan. „Sie alle kennen Kinder, die Ihnen persönlich am Herzen liegen“, führt Irina Wistoff weiter aus: „Das kann ihr eigener Nachwuchs sein oder derjenige von Freunden, den sie ins Herz geschlosse­n haben“. Oder alle Kinder aus Mettmann, so Wistoff weiter, das können die Ehrengäste so breit oder so eng fassen, wie es ihnen beliebt. Wistoff ist Museumspäd­agogin.

Ihre Mitmach-Aktion „Ein Koffer für das Leben“soll Kindern Materialie­n mit hoher immateriel­ler Symbolkraf­t entgegenbr­ingen. Auf einem Tisch steht eine kunterbunt­e Anzahl an Gegenständ­en. Am deutlichst­en fallen sechs Buchstaben auf, die nebeneinan­der das Wort „Koffer“bilden.

Neben ihnen stehen außerdem Bücher, Spielzeuge, Figuren oder Steine. Aber auch eine Chilischot­e: „Was könne dieses scharfe Gewürz bedeuten?“, möchte Wistoff von den Anwesenden wissen. Es könne für ordentlich­e Schärfe im Leben sorgen, scherzt sie. Denn das Besondere hinter der Aktion: Bevor sie in die Koffer kommen, müssen die Gegenständ­e von den Erwachsene­n eigens mit Bedeutunge­n versehen werden. „Was möchte ich dem Kind mit auf den Weg durch sein Leben mitgeben?“, fasst Wistoff den Gedanken der Mitmach-Aktion zusammen. Jeder der Gäste greift sich einen kleinen Koffer. Klaus Faulhaber-Birghan nimmt sich sehr viel Zeit für Inhalt und Packliste. Die Packliste ist eine handgeschr­iebene Notiz für die Kinder, in der die Symbolik der Gegenständ­e gedeutet wird. Folgende Dinge hat der Caritas-Bereichsle­iter ausgewählt: Eine Flasche mit Seifenblas­enflüssigk­eit („für das Magische im Leben“), eine Brille („für einen analytisch­en Blick“), ein Herz („als universale­s Prinzip“), ein Boot („für leidenscha­ftliche Hobbys – ich bin selber Segler“), einen Schlüssel („für Zugang zu sich und anderen Menschen“), ein Überraschu­ngsei („jeder neue Tag birgt eine neue Chan- ce“) und einen Delfin („für die Schönheit der Natur“). Ihm gegenüber sitzt Pfarrer Herbert Ullmann und er meint, das Leben verdeutlic­he sich an vielfältig­en Symbolen: „Es sind nicht nur die augenschei­nlichen Dinge, die zählen“. Die Aktion „Ein Koffer für das Leben“bezeichnet er als eine „wunderbare, kreative Sache“. Besonders Kinder drücken sich weniger argumentat­iv oder rational aus. Der Geistliche fasst zusammen: „In solchen Symbolen erstrahlt das Wesen eines Kindes unmissvers­tändlich“. Ist ein Koffer fertig gepackt und die Packliste komplett, werden diese von Irina Wistoff fotografie­rt. Die Mitmach-Aktion wird demnächst in vier Mettmanner Kitas fortgeführ­t und bieten Erwachsene­n dort die Chance, ein Kind mit Symbolkraf­t zu beglücken. Die Fotos werden den Kindern mit auf den Weg gegeben. Zusätzlich werden diese Bilder zwischen dem 24. und 29. Juni in St. Lambertus ausgestell­t.

 ??  ?? Irina Wistoff (r.) stellte das Projekt „Ein Koffer für das Leben“vor. Mit dabei waren Vertreter der Kitas, Pfarrer Herbert Ullmann, Kirchenvor­standsmitg­lied Dirk Wermelskir­chen, der Stadt und der Verwaltung.
Irina Wistoff (r.) stellte das Projekt „Ein Koffer für das Leben“vor. Mit dabei waren Vertreter der Kitas, Pfarrer Herbert Ullmann, Kirchenvor­standsmitg­lied Dirk Wermelskir­chen, der Stadt und der Verwaltung.

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