Streit um Asyl-Amt in Düsseldorf
Ex-Mitarbeiter sollen über „desaströse“Verhältnisse beim BAMF berichten.
Frühere Mitarbeiter der Düsseldorfer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sollen über ein desaströses Klima klagen. Das berichtet die Zeitung „Express“in ihrer Samstagsausgabe. Die Hälfte der Entscheidungen über Asylanträge würden von der Abteilung Qualitätssicherung der Behörde in Nürnberg beanstandet, berichtet das Blatt unter Berufung auf ehemalige Mitarbeiter der Düsseldorfer Außenstelle. Die Rede ist von „vergiftetem Klima“, „höchster Arbeitsbelastung“, „Ent- scheidungs- und Zahlendruck“von übergeordneten Stellen sowie gegenseitigen Denunziationen und „Dienstaufsichtsbeschwerden“. Die Rede ist auch von zu kurzfristiger Schulung der Mitarbeiter. Beim BAMF in Nürnberg oder beim ebenfalls zuständigen Innenministerium war am gestrigen Sonntag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Miriam Koch (Grüne), Amtsleiterin des in diesem Jahr an den Start gegangenen Amtes für Migration und Integration, konnte die in der Zeitung erhobenen Vorwürfe nicht bestätigen. Im Gespräch mit unse- rer Redaktion sagte sie, dass ihr allgemein und bundesweit immer wieder von ähnlichen Zuständen berichtet worden sei, nicht aber explizit in Düsseldorf. Koch lobte die Zusammenarbeit und ausdrücklich den Düsseldorfer Außenstellenleiter.
Hintergrund der Gerüchte sind sicherlich die Vorkommnisse in der Bremer Außenstelle des BAMF. Dort soll eine Mitarbeiterin gezielt Fälle anderer Stellen mit hoher Wahrscheinlichkeit der Ablehnung des Asylantrags zu sich genommen haben. Anschließend wurden die Fälle genehmigt.