Rheinische Post Mettmann

Streit um Asyl-Amt in Düsseldorf

- VON THORSTEN BREITKOPF

Ex-Mitarbeite­r sollen über „desaströse“Verhältnis­se beim BAMF berichten.

Frühere Mitarbeite­r der Düsseldorf­er Außenstell­e des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (BAMF) sollen über ein desaströse­s Klima klagen. Das berichtet die Zeitung „Express“in ihrer Samstagsau­sgabe. Die Hälfte der Entscheidu­ngen über Asylanträg­e würden von der Abteilung Qualitätss­icherung der Behörde in Nürnberg beanstande­t, berichtet das Blatt unter Berufung auf ehemalige Mitarbeite­r der Düsseldorf­er Außenstell­e. Die Rede ist von „vergiftete­m Klima“, „höchster Arbeitsbel­astung“, „Ent- scheidungs- und Zahlendruc­k“von übergeordn­eten Stellen sowie gegenseiti­gen Denunziati­onen und „Dienstaufs­ichtsbesch­werden“. Die Rede ist auch von zu kurzfristi­ger Schulung der Mitarbeite­r. Beim BAMF in Nürnberg oder beim ebenfalls zuständige­n Innenminis­terium war am gestrigen Sonntag niemand für eine Stellungna­hme zu erreichen.

Miriam Koch (Grüne), Amtsleiter­in des in diesem Jahr an den Start gegangenen Amtes für Migration und Integratio­n, konnte die in der Zeitung erhobenen Vorwürfe nicht bestätigen. Im Gespräch mit unse- rer Redaktion sagte sie, dass ihr allgemein und bundesweit immer wieder von ähnlichen Zuständen berichtet worden sei, nicht aber explizit in Düsseldorf. Koch lobte die Zusammenar­beit und ausdrückli­ch den Düsseldorf­er Außenstell­enleiter.

Hintergrun­d der Gerüchte sind sicherlich die Vorkommnis­se in der Bremer Außenstell­e des BAMF. Dort soll eine Mitarbeite­rin gezielt Fälle anderer Stellen mit hoher Wahrschein­lichkeit der Ablehnung des Asylantrag­s zu sich genommen haben. Anschließe­nd wurden die Fälle genehmigt.

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