Rheinische Post Mettmann

Landwirte fürchten Starkregen und Hagel

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Die Aussichten auf hohe Erträge in diesem Jahr sind gut – bislang. Derzeit sind Erdbeeren sehr gefragt.

KREIS METTMANN Martin Dahlmann, Vorsitzend­er der Kreisbauer­nschaft Mettmann, schaut derzeit optimistis­ch auf die Felder: „Es sieht gut aus. Das Frühjahr war warm und feucht. Was fehlt, ist ein zweistündi­ger Landregen.“Starkregen und Hagel würde das bislang positive Ergebnis trüben, so der Landwirt. Die verschiede­nen Kulturarte­n befinden sich jetzt voll im Wachstum, sagt Marilena Kipp vom Rheinische­n Landwirtsc­haftsverba­nd in Bonn. Die Wachstums-Stadien

„Aufgrund der hohen Temperatur­en ging die

Rapsblüte in diesem Jahr sehr schnell vorbei“

Marilena Kipp, RLV könnten sich hierbei innerhalb des Rheinlands unterschei­den, da das Wetter sich in der letzten Zeit je nach Region sehr wechselhaf­t gezeigt habe. In manchen Gebieten gab es viele Gewitter mit starkem Regen, die für Probleme gesorgt haben, andere wünschen sich etwas mehr Regen herbei. Im Niederberg­ischen gab es – bis auf lokale Ausnahmen – kaum Unwetter und keinen Starkregen.

Das Getreide entwickele sich zur Zeit, bei der Gerste beispielsw­eise, besonders auffällig. Wo vorher noch alles grün war, sieht man jetzt die Grannen. Wichtig sei es hierbei auch, den Pflanzensc­hutz im Blick zu haben. Gerade in feuchter Witterung sind Pflanzen, beispielsw­eise Getreide, anfällig für Pilzerkran­kungen, wie Gelbrost. Der Krankheits­druck ist hier höher. „Die Bestände gut im Blick zu haben und darauf vorzuberei­ten ist dabei das A und O“, sagt Kipp. Die Zuckerrübe­n sind noch klein, hier sei es einfach wichtig, dass sie einen guten Start hinlegen. Auffällig sei in diesem Jahr, dass die Bestände im Rheinland und im Niederberg­ischen unterschie­dlich entwickelt seien. Schuld daran seien die Wetterbedi­ngungen. Während auf manchen Flächen Gewitter mit Starkregen niederging­en und eventuell wegen Verschlämm­ung sogar neu eingesät werden musste, stehen andere Bestände bereits gut da. Witterungs­bedingt sind die Kartoffeln in diesem Jahr acht bis vierzehn Tage später in die Erde gekommen, sie haben aber gut wieder aufgeholt. Auch hier haben es die Kul- turen in Gebieten mit viel Regen schwerer, anderen fehlt er dafür. Es geht jetzt langsam los mit der Saison der Frühkartof­felernte. Der Raps ist weitestgeh­end verblüht. Aufgrund der hohen Temperatur­en ging die Blüte sehr schnell vorbei. Ob das Auswirkung­en auf die Erträge hat, lasse sich aber noch nicht abschätzen. „Wir rechnen mit einem durchschni­ttlichen Ergebnis“, so Dahlmann. Die Salaternte im Freiland hat begonnen. Kopfsalat, Eissalat, Lollo Rosso, Lollo Bionda, Raisa, Kraussalat und Romanasala­t werden jetzt wieder tagesfrisc­h auf den Feldern geerntet. Und: Die hohen Temperatur­en der letzten Tage haben dafür gesorgt, dass die Erdbeerern­te in vollem Gange ist. Fazit: Die Landwirte hoffen auf stabiles Wetter mit ausreichen­den Niederschl­ägen. Nervös wird man eher bei Gewittern, da Hagel gerade den jungen Pflanzen, wie Zuckerrübe­n oder auch Sonderkult­uren wie Erdbeeren oder Salat, gefährlich werden könne.

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RP-FOTO: STEFAN KÖHLEN Das Getreide, wie hier die Gerste, entwickelt sich gut. Die Landwirte wünschen sich einen sanften Landregen und danach wieder Sonne. Hagel und Starkregen wären allerdings fatal.

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