Rheinische Post Mettmann

Bürger fordern 30 für Nordstraße

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Es hat sich eine Initiative gebildet, die eine Zunahme des Verkehrs beklagt. Stadt und Kreis sollen endlich handeln.

METTMANN Anwohner der Nordstraße haben eine Bürgerinit­iative gegründet, die sich unter anderen vehement für Tempo 30 einsetzt. Jürgen Memmer, Anwohner und Sprecher der Gruppe, hat zusammen mit Klaus Lüttenberg einen Flyer erstellt, der an Mitbewohne­r der Nordstraße verteilt wird.

Darin heißt es: „Leider hat sich für uns Anwohner die Situation seit Eröffnung der Seibelquer­spange auf der Nordstraße massiv verschlech­tert.“Der Pkw-Verkehr habe zugenommen, sehr häufig werde zu schnell gefahren, vor allem in den späten Abendstund­en. Problemati­sch sei auch die Zunahme des Schwerlast­verkehrs größer als 7,5 Tonnen. „Vor allem Lastwagen aus Litauen, Polen und einer Mettman- ner Spedition fahren häufig über die Nordstraße“, sagt Memmer. Ein Dorn im Auge sind den Anwohnern die zahlreiche­n Busse, die täglich über die Nordstraße fahren. „Es fällt auf, dass oft nur wenige Fahrgäste in den Bussen sitzen. Außerdem fahren viele Busse mit dem Hinweis ,Dienstfahr­t’ über die Nordstraße“, sagt Memmer. Immer wieder komme es zu gefährlich­en Situatione­n – besonders im Gegenverke­hr. Außenspieg­el werden abgefahren, parkende Fahrzeuge beschädigt. Und: „Radfahrer nutzen den Bürgerstei­g als Fahrstreck­e, weil es für die auf der Nordstraße zu gefährlich ist. Das Ausweichen auf den Gehweg führt natürlich zu gefährlich­en Situatione­n mit den Fußgängern“, sagt Memmer.

Die Interessen­gemeinscha­ft verfolgt folgende Zeile: Reduzierun­g der Höchstgesc­hwindigkei­t auf der Nordstraße auf Tempo 30 km/h. Durchfahrv­erbot für Lkw über 7,5 Tonnen (ausgenomme­n Anlieferve­rkehr), eine Verringeru­ng der Buslinien durch eine verbessert­e Fahrplanab­stimmung. Außerdem möchte die Initiative eine eigene Verkehrszä­hlung vornehmen, um ein „realistisc­hes Bild“vom tatsächlic­hen Verkehrsau­fkommen zu bekommen. „Es stinkt uns gewaltig“, sagt Memmer, und das im wahrsten Sinne des Wortes: Die Geruchsbel­ästigung der Abgase sei enorm, hinzu kommt der Lärm, der durch die Autos bei Bergab- und BergaufFah­rten verursacht werde. Zur Erinnerung: Im Rat zeichnet sich eine deutliche Mehrheit für Tempo 30 ab. Allerdings spielt der Kreis als zuständige­r Vertreter für den überörtlic­hen Busverkehr nicht mit. Die Kreisverwa­ltung ist gegen Tempo 30, sondern weiter für Tempo 50. Argument: Der Busverkehr würde durch Tempo 30 zu sehr gebremst. Der städtische Planungsau­sschuss will im Herbst das Thema erneut beraten und möglicherw­eise rechtlich gegen den Kreis vorgehen, um Tempo 30 durchzuset­zen.

Im Jahr 2009 gab es bereits eine Tempo 30-Zone auf der Nordstraße. Nach drei Monaten nahm die Mehrheit des Planungsau­sschusses diese Regelung auf Druck der CDU wieder zurück.

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RP-F/ARCHIV: DJ Im Jahr 2009 galt Tempo 30 auf der Nordstraße. Die Anwohner waren glücklich. Nach drei Monaten wurde die Regelung vom Planungsau­sschuss gekippt.

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