DIE WOCHE IN UNSERER STADT
Mettmann hat größere Probleme als die Logofrage
Die Stadtverwaltung Mettmann zieht derzeit alle Register, um den Bürgern das neue Stadtlogo schmackhaft zu machen. Der Rat soll am 3. Juli entscheiden, ob das Logo mit dem „m“und dem „n“eingeführt wird, oder nicht. 17 Fragen hat die Verwaltung zum neuen Logo auf ihre Homepage gestellt und gleich 17 Antworten mitgeliefert. In der Bevölkerung und in den Parteien gibt es falsche Vorstellungen bezüglich des neuen Logos. Das heute verwendete Stadtwappen als Hoheitszeichen geht in seinem Ursprung zurück auf das Zunftsiegel der Freiheit Mettmann aus dem Jahr 1778. Es zeigt durch ein Stadttor miteinander verbunden die Evangelische Kirche und die Katholische Lambertuskirche sowie eine mit Edelsteinen besetzte Krone, Zepter und Lade zwischen den beiden Kirchtürmen. Dieses Wappen bleibt und wird nicht verändert.
Zur Disposition steht das Signet der Stadt Mettmann. Verwendet seit 1975 vor allem in der Stadtwerbung, aber auch im täglichen Schriftverkehr. Die beiden stilisierten Kirchtürme stehen auf einem dicken M. Alles in giftgrün. Kann man übri- gens an der Neandertalhalle sehen. Meine Meinung: hässlich, nichtssagend. Richtig, ein neues Logo ist schön, aber der jetzige Entwurf ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Man muss schon sehr um die Ecke denken, wenn man kleine „n“in dem „m“mit dem Neandertal in Verbindung bringen will. Und warum wird Mettmann als „die Neanderthalstadt-Stadt“bezeichnet? Den Neandertaler schreibt man vielerorts immer noch ohne „h“und das Skelett wurde auf einem ehemaligen Schrottplatz gefunden, der auf Erkrather Gebiet liegt. Die Bürger wur- den übrigens nicht nach ihrer Meinung gefragt. „Die formelle Bürgerbeteiligung erfolgte und erfolgt durch die gewählten Ratsvertreter“, heißt es auf der städtischen Homepage. Allerdings obliege fachlichen Experten eine besondere Rolle bei der Entscheidungsvorbereitung. Gut, wenn die Verwaltung das meint. Ich denke, über ein neues Logo muss nachgedacht werden. Ob dieser Entwurf eine Mehrheit findet, ist offen. Aber: Das Thema wird derzeit zu hoch gehängt. Wir haben in Mettmann mit Sicherheit größere Probleme, die es zu lösen gilt.