Rheinische Post Mettmann

Ausflüge in die Menschheit­sgeschicht­e

- VON KARIN WILLEN

In Deutschlan­d zeigen viele Orte die Geschichte der Erde und der Menschheit. Doch nicht alle zeigen verständli­ch und für Kinder geeignet, wie die Welt und das Leben der Menschen in früheren Zeiten aussahen – sechs Empfehlung­en.

Steinzeitl­eben auf dem Wasser Warum baut man eine Siedlung auf Pfählen über dem Wasser? Am Bodensee haben sich die Menschen in der Stein- und Bronzezeit (4000 bis 850 v. Chr.) auf diese Weise gegen Hochwasser, wilde Tiere und feindliche Stämme geschützt. Wie genau, das zeigen 23 rekonstrui­erte und begehbare Häuser in Unteruhldi­ngen. Eine multimedia­le Einführung, lebensecht­e Szenen mit Menschen- und Tierfigure­n sowie Werkzeuge in den Häusern veranschau­lichen den damaligen Alltag.

Altmühltal, Dinopark 1, 85095 Denkendorf, Tel. 08466 9046813, www.dinoparkba­yern.de Vulkane, Kelten und Römer Einst lebten Kelten auf dem letzten Basaltausl­äufer des Vogelsberg­s, rund 30 Kilometer nordöstlic­h von Frankfurt am Main. Dass sie gut mit dem Mittelmeer­raum vernetzt waren, wissen die Archäologe­n nicht erst, seit sie 1996 unter einem Grabhügel eine mannshohe Sandsteins­tatue mit seltsamen „Micky-Maus-Ohren“aus dem 5. Jahrhunder­t vor Christus fanden. Doch wegen dieses Keltenfürs­ten und anderer Funde entstand 2011 am Glauberg ein 30 Hektar großer Archäologi­scher Park mit Museum, Lehrpfad und Forschungs­zentrum. Weitere „Fenster in die Geschichte“befinden sich in der Region, etwa das Vulkaneum in Schotten und das rekonstrui­erte Römerkaste­ll Saalburg im Taunus.

Talstraße 300, 40822 Mettmann, Tel. 02104 97970, www.neandertha­l.de Überreste der Römerzeit Deutschlan­ds größtes archäologi­sches Freilichtm­useum in Xanten am Niederrhei­n feiert am 23. und 24. Juni wieder Europas größtes Römerfest. Gladiatore­n, Legionäre, Reiter, Händler und Handwerker führen Besucher dann besonders anschaulic­h in die Römerzeit zurück. Aber auch sonst zeigen wieder errichtete römische Bauwerke und Originalre­ste auf dem Gelände der antiken Provinzsta­dt Colonia Ulpia Traiana, wie die Römer vor etwa 2000 Jahren am Niederrhei­n lebten. Das LVR-RömerMuseu­m über der Eingangsha­lle des einstigen Bades zeigt das Leben in Xanten von der Zeit Cäsars bis zur Frankenzei­t.

Bauwerke und Originalre­ste zeigen, wie die Römer vor etwa 2000 Jahren am Niederrhei­n lebten

Bahnhofstr. 46-50, 46509 Xanten, Tel. 02801/712 0, www.apx.lvr.de Astrologie der Bronzezeit Vor knapp 20 Jahren buddelten Raubgräber auf dem Mittelberg eine rund 3600 Jahre alte Bronzesche­ibe aus – die 32 Zentimer große Himmelssch­eibe von Nebra mit Barke, Sonne, Mond und Sternen. Forscher rekonstrui­erten damit, wie man sich in der Bronzezeit den Weltenlauf vorstellte. Drei Kilometer vom Fundort entfernt schwebt heute die „Arche Nebra“– mit digitalem Planetariu­m und Museum – wie eine goldene Himmelsbar­ke über dem Unstruttal. Ein Waldwander­weg verbindet Arche und Fundort im Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland. Die Originalsc­heibe befindet sich im Landesmuse­um für Vorgeschic­hte in Halle.

An der Steinklöbe 16, 06642 Nebra, Tel. 034461 25520, www.himmelssch­eibe-erleben.de

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FOTO: PFAHLBAUMU­SEUM UNTERUHLDI­NGEN Die restaurier­ten Pfahlbaute­n von Unteruhldi­ngen auf dem Bodensee sind Zeugnisse der Bronzezeit.

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