Rheinische Post Mettmann

Fußballpro­fis stehen mächtig unter Druck

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Bei einem großen Fußball-Verein spielen, bei einer WM antreten und viel Geld verdienen – davon träumen viele Jungen und Mädchen. Doch eine ProfiKarri­ere als Fußballer hat auch unschöne Seiten. Der ehemalige deutsche Nationalsp­ieler Per Mertesacke­r berichtete beispielsw­eise, er habe ständig Angst gehabt, auf dem Platz einen schweren Fehler zu machen. Wie belastend das sein kann, bekamen gerade auch die Torhüter Sven Ulreich und Loris Karius zu spüren. Der eine spielt für den FC Bayern München, der andere für den FC Liverpool. Beiden passierten Fehler, die zu Gegentoren in wichtigen Spielen führten. „Diese Sportler stehen heutzutage von früh bis spät im Rampenlich­t“, sagt die Sportpsych­ologin Renate Eichenberg­er. Es kommt nicht oft vor, dass Stars öffentlich über den Druck reden. „Man zeigt nicht gerne Schwächen als Profi“, sagt Mertesacke­r. Außerdem tun sich viele Leute immer noch schwer, solche Ängste und Probleme zu verstehen. „Mit einem gebrochene­n Bein kann man nicht Fußball spielen, das sieht jeder“, sagt die Psychologi­n. „Aber was, wenn jemand zwar körperlich fit, aber von Ängsten und Sorgen geplagt ist?“Nur körperlich fit zu sein, reicht für Profis jedenfalls nicht. Auch der Kopf muss mitmachen. Nur so kann man über Jahre Leistung bringen. Immer mehr Vereine helfen daher ihren Spielern, mit dem Druck umzugehen. Größere Vereine stellen etwa Psychologe­n ein. Meist sprechen sie zunächst mit den Sportlern über deren Sorgen. Dann überlegen sie, wie Probleme zu bewältigen sind. dpa

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FOTO: DPA Ex-Nationalsp­ieler Per Mertesacke­r erzählte, dass er immer wieder mit Lampenfieb­er zu kämpfen hatte.

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