Rheinische Post Mettmann

Neue Perle in Pempelfort

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Mit einem Mix aus Restaurant, Vinothek, Salumeria und Kegelbahn sind Christine und Marcus Fleckenste­in in die Gastronomi­e eingestieg­en.

So ein feines Kalbskotel­ett – saftig, zart, auf den Punkt gegart – ist schon eine Seltenheit. Auf die Frage, was das Geheimnis der Zubereitun­g ist, zuckt Marcus Fleckenste­in nur mit den Schultern. Klar, auf die Fleisch-Qualität kommt es an, und natürlich auf die Kunst des Kochs. Und die lebt der gelernte Industriek­aufmann nun richtig aus. Denn zusammen mit seiner Frau Christine hat er im vergangene­n Jahr endlich seinen Traum wahr gemacht. Auf der Schloßstra­ße, dort wo die Kneipe „Schloß 40“in früheren Tage mal ein beliebter Nachbarsch­afts-Treffpunkt war, hat das Paar das „Fleckenste­in’s – Meat Food Deli Wine“eröffnet.

Es ist dieser Mix, der diese Salumeria so besonders macht: In der Theke locken eine Käseauswah­l so exquisit wie in einer Pariser Fromagerie, selbst eingelegte Oliven, feinster italienisc­her Schinken, Sa- lami-Spezialitä­ten und knackige Würstchen. Das ist Christine Fleckenste­ins Metier. Schließlic­h ist sie als Fleischer-Tochter groß geworden: Der Ururgroßva­ter hat 1885 eine Ochsenmetz­gerei gegründet, und die Eltern haben die Metzgerei Förster in der Kö–Galerie betrieben. „Ich bin die fünfte Generation“, sagt Jung-Unternehme­rin Fleckenste­in stolz.

Die Eltern von zwei Söhnen (16 und 12) sind ein eingespiel­tes Team: Sie hat „vorne“das Sagen, verkauft der Kundschaft „Fleckis Bütterkes“(belegte Brote) oder selbst gebackenen Kuchen und verantwort­et herzlich und umsichtig im Restaurant den Service. Er kocht in der offenen Küche Fonds ein, denkt sich neue Rezepte mit interessan­ten Würzmischu­ngen aus, richtet Salate an, zaubert Gutbürgerl­iches wie Möhren- oder Rindergula­scheintopf, Erbsensupp­e, frische Pasta mit pikanter Salsiccia oder zweierlei Spargel, Samtmusche­ln oder Chilischar­fe Garnelen, einen Wels oder ein Cordon Blue gefüllt mit Büffelmozz­arella.

Täglich stehen bis zu fünf verschiede­ne Gerichte auf der Karte, darunter je nach Wochentag ein täglich wiederkehr­endes. Beispielsw­eise gibt’s freitags Fisch, dienstags Thai, donnerstag­s Pfannkuche­n mit Speck und Zwiebeln oder Mettwurst. Die Preise variieren zwischen 5,90 und 17,90 Euro für ein BlackAngus-Steak.

„Wir wollen die Gäste überrasche­n, ihnen immer wieder Neues präsentier­en“, erklärt Christine Fleckenste­in ihr breit aufgestell­tes Deli-Konzept. Das fängt an mit dem Mobiliar im gemütliche­n Lokal (30 bis 40 Plätze): Alles ist bunt gemixt. Neues, Erbstücke, Stühle vom Flohmarkt, Biertische draußen auf dem Bürgerstei­g, wo es sich mittags herrlich im Sonnensche­in essen lässt. Dazu gehören auch Catering, Vermietung der Salumeria für private Feste, das Weinangebo­t von 180 Sorten (das 0,15 Liter-Glas ab 4.50 Euro) und die Weinabende einmal im Monat mit kleinen Leckerei- en und Verkostung. Denn der Chef pflegt neben seiner Kochleiden­schaft auch die für feine Tröpfchen. Kein Wunder, dass der Hobby-Sommelier eine der beiden Kegelbahne­n zum Weinkeller umgebaut hat. Übrigens wider Erwarten hat sich die Kegelbahn zum Renner entwickelt. Was dazu führt, dass das Fleckenste­in’s abends immer beliebter wird. Oft kommen die Gäste erst zum Essen und schieben danach alles andere als eine ruhige Kugel.

Adresse, Öffnungsze­iten und Anfahrtsti­pps: Fleckenste­in’s, Schlossstr­aße 40, Telefon: 0211 15203090, Öffnungsze­iten Mo-Do: 10 bis 19 Uhr; freitags, 10 bis 24 Uhr; samstags, 10 bis 16 Uhr.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Christine und Marcus Fleckenste­in setzen in ihrem Deli auf Vielfalt.

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