Der Koch des Generalkonsuls
Es hat etwas Anmutiges, wenn Shinya Inoue (35) am opulenten Edelstahlherd in der Residenz des japanischen Konsuls steht und ein Stück teures WagyuRind in der Pfanne in ein kleines Flammenmeer taucht. Aus Fukuoka im Süden Japans stammt er ursprünglich. Vor zwei Jahren kam er mit dem Generalkonsul Ryuta Mizuuchi und seiner Ehefrau Akemi Mizuuchi nach Düsseldorf. Seither ist der junge Koch ihr privater Angestellter und tobt sich kreativ am Herd in der Residenz in Erkrath aus – das Konsulat ist an der Breite Straße in der Innenstadt. Das Außenministerium vermittelt im Land des Lächelns die japanischen Angestellten. Shinya Inoue überzeugte die Mizuuchis derart, dass sie ungern ohne ihn nach Deutschland ziehen wollten. Angespannt und neugierig sei er gewesen, als er den Generalkonsul und seine Frau damals kennenlernte, erzählt Inoue. „Heute ist er einfach nur glücklich, hier zu sein. Es ist mein Leben.“Es war kein unbedingtes Muss, einen Japaner als Koch mitzubringen und anzustellen, wie die Hausherrin sagt. „Aber irgendwie ist es schon besser“, weiß sie aus Erfahrung. „Mit Blick auf die vielen Essen und Buffets, die ich mit ihm arrangiere, hilft es schon, wenn der Koch sozusagen von Geburt an ein Gefühl für die Traditionen der japa- nischen Küche hat.“Außerdem stimmt das Menschliche: Akemi Mizuuchi: „Ich kann mich blind auf ihn verlassen.“Ein wenig Deutsch spricht Shinya Inoue nach zwei Jahren schon, mit feinem Akzent: „Tschüss. Auf Wiedersehen. Hallo“, sagt er lachend. Als Mittlerin zwischen den Welten ist Akemi Mizuuchi da – sie ist nicht nur die Ehefrau des Generalkonsuls, die Japanerin verbrachte ihre Kindheit in Düsseldorf, besuchte deutsche Schulen und wuchs zweisprachig auf. Es ist die französische Küche, die den Koch des Generalkonsuls reizt, die authentische europäische Kochkunst wollte er vertiefen. „Meine Eltern haben ein traditionelles japanisches Hotel, so dass ich mich in der japanischen Küche auch soweit auskenne.“Er wollte immer eine gute Mischung hinbekommen, wie Inoue betont. „Japanisch mit europäischen Elementen. Oder Europas Küche mit japanischen Elementen.“Zu tun haben er und Akemi Mizuuchi allerhand in der Residenz, denn die Gäste kommen regelmäßig – gerne vornehmlich aus dem Großraum Düsseldorf oder direkt aus dem Ausland. Mehrmals die Woche tischen sie mittags und abends auf bei offiziellen Terminen. Die Hausherrin ist auch eine passionierte Köchin, hilft gerne mit, aber der Meister in der Küche ist Inoue, wie sie klar sagt. Dashi lautet hier ein aktuelles Zauberwort, auf das beide mit großen Augen reagie-