Besondere Band: Die Fighting Spirits lassen sich nicht ausbremsen
Die Fighting Spirits sind keine Musikgruppe wie jede andere. Ihre Mitglieder sind mit lebensbedrohlichen krankheiten konfrontiert. Sie spielen am Korsotag.
(brab) Bei den Fighting Spirits ist der Name Programm. Die „kämpfenden Geister“sind eine Musikband, bestehend aus sehr engagierten, ehrenamtlichen Vollblutmusikern (Leitung: Michael Stawinski) und etwa 25 Kindern und Jugendlichen, die unterschiedlich mit einer lebensbedrohenden Krankheit, hauptsächlich Krebs, konfrontiert sind oder waren: als Erkrankte, als Familienmitglieder oder als ehrenamtliche Wegbegleiter.
Das Projekt wurde 2010 an der Düsseldorfer Uniklinik gestartet, wurde zwei Jahre später in einen gemeinnützigen Förderverein überführt und hat sich immer weiterentwickelt. Inzwischen hat die Band zwei Alben produziert,16 eigene Songs geschrieben und komponiert und kann auf mehrere Fernsehauftritte und zahlreiche selbstorganisierte Konzerte mit einem abwechslungsreichen Programm aus Musik, Lesungen und Videos zurückblicken. „Die Kinder und Jugendlichen haben durch die Musik ein Medium gefunden, mit dem sie sich ausdrücken können, das ihnen eine Stimme gibt“, sagt Michaela Steffen, Vorstandsmitglied des Fördervereins und zusammen mit der ersten Vorsitzenden, Alexandra Vahlhaus, seit Anfang an Unterstützerin des Projektes.
Die Musik und das Verständnis füreinander, für die extremen Situationen, die sie durchleben mussten, schwei- ßen die Bandmitglieder zusammen. Man gibt aufeinander acht, steht für den anderen ein. Vieles davon findet sich in den eigenen Texten wieder, die zwar auch von den dunklen Zeiten handeln, aber vielfach auch Kraft und Lebensfreude ausstrahlen.
„Die Mitglieder sind zwischen neun und 25 Jahre alt. Das ist eine große Herausforderung an das Programm, aber dieses ist dadurch wiederum sehr vielseitig“, sagt Steffen. Es kommt auch vor, dass Mitglieder die Band verlassen, neue Wege gehen. „Wir haben es aber geschafft, das Projekt dennoch weiterzuführen, weil die gute Idee und die Gemeinschaft so tragend sind.“An Nachwuchs hapert es nicht. Es kommen immer Neue dazu.
Nach langer Suche hat die Band endlich einen eigenen Probenraum in Lierenfeld ge- funden, ist dadurch flexibler geworden, kann beispielsweise auch Zusatzproben ansetzen. „Wir haben damit nun erstmals eine eigene Schaltzentrale.“
Bei ihrem Auftritt beim Familientag der Biker4Kids werden die Fighting Spirits fünf Lieder aus ihrem stetig wachsenden Repertoire vortragen. „Das soll ein lebensbejahendes Programm werden, wir wollen den guten Tag feiern“, sagt Steffen. Das selbstkomponierte Lied „Phönix“handelt zum Beispiel davon, „die Seile, die einen halten, durchzuschneiden und loszufliegen, neu zu starten“. Der eigene Song „Stronger“wiederum will zeigen, dass man aus miesen Zeiten und Situationen gestärkt hervorgehen kann. Mit dem mitreißenden Lied „This is Me“aus dem Musical „The Greatest Showman“zeigen die jungen Künstler, dass man, auch wenn man sich äußerlich verändert, beispielsweise seine Haare verliert, dennoch dieselbe Person bleibt und sich für nichts zu schämen braucht; wie wichtig es ist, selbstbewusst zu bleiben.
Am 17. März 2019 werden die Fighting Spirits ihr großes Jahreskonzert im Henkelsaal im Quartier Bohème geben. Vorher kann man sie aber immer wieder bei Veranstaltungen in und um Düsseldorf erleben. Unternommen werden aber auch Reisen, zum Beispiel zum Bundestag in Berlin oder nach Hamburg. Dort trifft man sich im Juni mit dem Schwesternprojekt an der dortigen Uniklinik. Denn: „Musik verbindet, Musik heilt”.